Rofo 2005; 177 - VO_2048
DOI: 10.1055/s-2005-867466

Kontrastmittel in der digitalen Vollfeldmammographie

F Diekmann 1, S Diekmann 1, F Jeunehomme 1, S Mueller 1, B Hamm 1, U Bick 1
  • 1Institut für Radiologie, Universitätsklinikum Charité, Campus Mitte, Berlin

Ziele: Evaluation der Möglichkeit von dynamischer Applikation von intravenösem jodhaltigen Kontrastmittel in der digitalen Vollfeldmammographie Methode: Bei 20 Patientinnen mit 23 suspekten Läsionen der Brust (10x benigne, 1x borderline, 12x maligne) wurde eine Bildgebung (Senographe 2000D, GE Medical Systems) mit jodhaltigem Kontrastmittel (Ultravist 370, Schering AG, Berlin, Germany) durchgeführt. 3 sequentielle Aufnahmen von der entsprechenden Brust wurden nach Applikation von 1ml Kontrastmittel pro kg Körpergewicht mit einem Flow von 4ml/s durchgeführt. Die Aufnahmen wurden 60,120 und 180 Sekunden nach Kontrastmittelapplikation durchgeführt. Anschließend wurde die Leeraufnahme logarithmisch von den post-kontrast-Aufnahmen subtrahiert. Das Enhancement der Läsionen wurde in Korrelation zum Enhancement des Brustdrüsengewebes gesetzt. Ausgewertet wurde, ob die Läsionen in den Subtraktionen nachweisbar waren und die Kinetik des Enhancements. Die Größe der Läsionen sowie die Kinetik des Enhancements wurden mit den Ergebnissen der Pathologie verglichen. Ergebnis: In den contrast-enhanced Bildern in der digitalen Mammographie waren alle malignen Läsionen nachweisbar. Drei der Tumore waren ausschließlich in der Kontrastmittelmammographie und nicht in der Mammographie ohne Kontrastmittel nachweisbar. Die Kinetik der benignen und malignen Tumore ist in der Kontrastmittelmammographie in der digitalen Mammographie mit der aus der Kernspintomographie bekannten Kinetik von Tumoren mit gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln vergleichbar. Dies gilt insbesondere für die Auswertung der Kinetik, die ins Verhältnis zum Kontrastmittelenhancement vom Drüsengewebe der Brust gesetzt wird. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser ersten Studie weisen darauf hin, dass die digitale dynamische Kontrastmittelmammographie ein nützliches Verfahren sein könnte, um Läsionen in der Brust zu detektieren und maligne und benigne Läsionen voneinander zu differenzieren.

Korrespondierender Autor: Diekmann F

Institut für Radiologie, Universitätsklinikum Charité, Schumannstr. 20/21, 10117, Berlin

E-Mail: felix.diekmann@charite.de