Rofo 2005; 177 - VO_2051
DOI: 10.1055/s-2005-867469

Matrixtechnologie – neuer Standard in der Mammasonographie?

N Kostovic 1, R Tewaag 1, K Hauenstein 1
  • 1Therapeutisch-Diagnostisches Zentrum Solingen, Solingen

Ziele: Die Darstellung der Randphänomene einer Mammaläsion ist entscheidend für die sonographische Dignitätsbeurteilung. Welchen Vorteil bietet ein Matrixschallkopf gegenüber einem konventionellen Linearschallkopf? Methode: 200 Frauen wurden mit einem 10MHz Linearschallkopf und einem Matrixschallkopf untersucht. Bei 42 Frauen bestand ein auffälliger Tast- und/oder Mammographiebefund. Sonst war die dichte Mamma Indikation für die Sonographie. Die Ergebnisse wurden hinsichtlich Strukturunterbrechung, Randkontur, Echoreichtum des Randsaumes, der Ausläufer, der Hinterwandbegrenzung, des Verdrängungssaumes, der dorsalen und lateralen Schallartefakte und der Binnenstrukturen ausgewertet und wenn gegeben mit dem zytologischen/histologischen Befund korreliert. Ergebnis: Detektiert wurden 3 ductale Karzinome (davon ein Satellitenherd), ein medulläres Karzinom, ein lobuläres Karzinom, 14 Fibroadenome, drei Ölzysten, zwei Fettgewebsnekrosen, eine Varikose, zwei masthopathische Herde und 4 Zysten. Eine Ölzyste und eine Fettgewebsnekrose konnten nur mit dem Matrixschallkopf diagnostiziert werden, ebenso ein Karzinom, ein masthopathischer Herd und ein maligner Satellitenherd. Hinsichtlich der Detailvisualisierung der Randphänomene und der Binnenmorphe war der Matrixschallkopf überlegen, Probleme bei der Strukturcharakterisierung ergaben sich im Gegensatz zur konventionellen Sonde nicht. Die Untersuchungsdauer verlängerte sich im Durchschnitt um mehrere Minuten bedingt durch die Komplexität der Parameterwahl bei Matrixschallköpfen (tissue harmonic, crossed beam, Specklereduktion). Es fand sich eine erhebliche Reduzierung der dorsalen und lateralen Schallphänomene. Schlussfolgerung: Die Matrixtechnologie ist dem konventionellen Schallkopf in der Erfassung dignitätsentscheidender Strukturveränderungen weit überlegen und bringt z.T. einen therapierelevanten diagnostischen Gewinn.Vor allem die cossed-beam Technik führt zur Artefaktminderung. Die komplexen Möglichkeiten der Parameterwahl verlängern die Untersuchung.

Korrespondierender Autor: Kostovic N

Therapeutisch-Diagnostisches Zentrum Solingen, Schwanenstr. 136, 42697, Solingen

E-Mail: nenad.kostovic@radpraxis.de