Rofo 2005; 177 - VO_2059
DOI: 10.1055/s-2005-867477

Transarterielle Embolisation von Uterusmyomen: Bildmorphologische und symptombezogene Ergebnisse

J Ricke 1, G Warschewske 1, N Bartelt 1, S Hengst 1, M Pech 1, G Wieners 1, O Dudeck 1, R Felix 1
  • 1Charité, Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Evaluation der Bildmorphologie und der subjektiven Beschwerden nach Embolisationstherapie von Uterusmyomen. Methode: Eingeschlossen wurden 101 Patientinnen, die für eine Embolisation von Uterusmyomen vorgesehen waren. Die Embolisation erfolgte mit PVA-Partikeln über die A. uterina bds. bis zur Stase im Hauptstamm. Es wurde vor der Intervention sowie nach 1, 3, 6 und 12 Monaten eine MRT des Beckens für die volumetrische Bestimmung des dominanten Myoms durchgeführt. Bei diesen Gelegenheiten füllten die Patientinnen einen Fragebogen mit einer Rating-Skala von 0–10 nach folgenden Kriterien aus: Blutungsstärke, Menstruationsschmerzen, Dispareunie, Blasendruck, Fremdkörpergefühl. Desweiteren wurde nach Länge der Menstruation, Zwischenblutungen, Zyklusregelmäßigkeit, Einnahme von Schmerzmedikamenten während der Menstruation und Substitution von Eisen gefragt. Die Patientinnen gaben ggf. ihre subjektiv wahrgenommene Besserung in Prozenten an. Ergebnis: Das mittlere Alter der Patientinnen lag bei 41 Jahren (27–67). Innerhalb eines Jahres post Embolisation trat bei 10% eine Amenorrhoe auf, Hysterektomien wurden bei 4% vorgenommen. Schmierblutungen nach dem Eingriff traten bei 60% auf, prolongiert über mehr als 7 Tage bei 12%. 9% wiesen Infektionszeichen auf und wurden gegenüber der Standardprozedur verlängert mit Antibiotika behandelt. Die Größenreduktion von Uterus oder dominantem Myom lag im Mittel bei 50% nach 12 Monaten (p<0.001). Die Reduktion von Blutungsstärke, Menstruationsschmerzen, Dispareunie, Blasendruck, Fremdkörpergefühl war bereits im ersten Monat hoch signifikant (p<0.001). Vor der Embolisation benötigten 24% Analgetika während der Menstruation, 12 Monate nach dem Eingriff 7%. Vor Embolisation nahmen 33% Eisenpräparate, danach 5%. 96% der Patientinnen würden die Uterusmyomembolisation weiterempfehlen. Schlussfolgerung: Die Uterusmyomembolisation führt zu erheblicher Symptomlinderung. Die Patientenzufriedenheit ist sehr hoch.

Korrespondierender Autor: Ricke J

Charité, Strahlenheilkunde, Augustenburgerplatz 1, 13353, Berlin

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