Rofo 2005; 177 - VO_2062
DOI: 10.1055/s-2005-867480

Bildqualitativer Vergleich der digitalen direkten Flachdetektor-Mammographie mit der analogen Filmfolien-Technik bei der Abgrenzung normaler anatomischer Strukturen bei klinischen Untersuchungen

KB Krug 1, H Stützer 1, P Schuhmacher 1, G Winnekendonk 1, M Zähringer 1, A Goßmann 1, R Girnus 1, K Lackner 1
  • 1Klinikum der Universität zu Köln, Radiologisches Institut, Köln

Ziele: Mittels retrospektiver Auswertung prospektiv durchgeführter Mammographien wurde überprüft, ob die mit der direkten digitalen Falchdetektor-Technik erreichte Bildqualität mit der der Filmfolien-Technik vergleichbar ist. Methode: Bei allen von 04.-12.2003 aus diagnostischen Gründen angefertigten digitalen Mammographien wurde überprüft, ob analoge Voruntersuchungen in den letzten beiden Jahren ohne Änderung der Klinik oder der Einstelltechnik vorlagen. Die digitalen Untersuchungen wurden mit einem Vollfeld-Mammographie-System (Lorad Selenia, Lorad-Hologic), die analogen mit dem Filmfolien-System Mammomat 3 (Siemens) angefertigt. Für jede Patientin wurde systematisch eine Projektionsebene einer Brust zur Auswertung herangezogen. Die resultierenden Bilder wurden anonymisiert und randomisiert unabhängig voneinander 3 Auswertern zur bildqualitativen Bewertung anhand eines strukturierten Erhebungsbogens vorgelegt, der die Abbildung anatomischer Strukturen anhand einer 5-stufigen Qualitätsskala abfragte. Ergebnis: Die Abbildungsgüte der digitalen Mammographie wurde für alle anatomischen Strukturen besser als die der analogen Mammographie eingestuft. Die Differenzen lagen im Mittel digital um 0,9 (Mamille), 1,0 (Kutis), 0,9 (Subkutis), 0,7–0,8 (Fettsepten), 0,6–0,8 (Coopersche Ligamente), 0,4–0,6 (Parenchym) und 0,9 Skalenpunkte (Thoraxwand) niedriger als analog (p<0,00005). Die mittleren Differenzen zugunsten der digitalen Mammographie hingen nicht von der Parenchymdichte ab. Die Abgrenzbarkeit von Mikroverkalkungen wurde digital 0,8–1,4 Bewertungspunkte besser eingestuft als analog. Die Anzahl der Mammographien mit beschriebenen Mikroverkalkungen war digital höher als analog. Schlussfolgerung: Die digitale direkte Flachdetektor-Mammographie ist der analogen Mammographie in der Abbildung normaler anatomischer Strukturen bildqualitativ überlegen. Es gilt zu überprüfen, inwieweit dies auch auf die Abbildung pathologischer Veränderungen zutrifft.

Korrespondierender Autor: Krug KB

Klinikum der Universität zu Köln, Radiologisches Institut, Joseph-Stelzmann-Straße 9, 50924, Köln

E-Mail: Barbara.krug@uk-koeln.de