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DOI: 10.1055/s-2005-867482
Einfluss der Gewinnung von Mikrokalk auf die diagnostische Genauigkeit der stereotaktischen 11-Gauge Vakuum-assistierten Brustbiopsie
Ziele: Einschätzung, ob die Gewinnung von Mikrokalk bei der 11-Gauge Vakuum-assistierten Brustbiopsie (11-g VABB) die diagnostische Genauigkeit beeinflusst. Methode: In einer prospektiven Studie wurde bei 349 Patientinnen mit suspekten Mikrokalzifikationen in der Mammographie (BI-RADS™ 4 oder 5) eine 11-g VABB mit anschließender Präparatradiographie durchgeführt. Entsprechend den Präparatradiogrammen, wurden die Einzelproben in zwei Gruppen geteilt (Proben mit und Proben ohne radiographischem Nachweis von Mikrokalzifikationen). Anschließend erfolgte die getrennte histologische Analyse der beiden Gruppen. 156/349 Patientinnen (Alter 30 bis 83 Jahre, Mittelwert=53,8), welche sich anschließend einer chirurgischen Exzision unterzogen, wurden in diese Studie eingeschlossen. Die histologischen Resultate der beiden Gruppen wurden mit dem histologischen Resultat der chirurgischen Exzision verglichen. Ergebnis: Bei histologischer Aufarbeitung nach chirurgischer Exzision erwiesen sich 24 (15,4%) Läsionen als atypische ductale Hyperplasien (ADH), 65 (41,7%) als ductale Carcinoma in situ (DCIS), 48 (30,7%) als invasive Carcinome und 19 (12,2%) als benigne Läsionen. In Proben mit Mikrokalzifikationen wurde kein Carcinom übersehen. Die falsch-negativ Rate der Proben ohne nachgewiesenen Mikrokalzifikationen betrug 13,5% (21/156) und war somit signifikant höher. In Proben mit Mikrokalzifikationen zeigte sich eine signifikant kleinere „Unterschätzungsrate“ von DCIS als in Proben ohne Mikrokalzifikationen (4,6% vs. 21,5%). Die „Unterschätzungsrate“ von invasiven Carcinomen betrug 20,8% bei den Proben mit Mikrokalzifikationen und 25% bei den Proben ohne Mikrokalzifikationen. Schlussfolgerung: Die Gewinnung von Mikrokalk beeinflusst die diagnostische Genauigkeit der 11-g VABB signifikant. Proben mit radiographischem Nachweis von Mikrokalzifikationen sollten primär für die histopathologische Diagnose verwendet werden.
Korrespondierender Autor: Jaromi SJ
Medizinische Universität Wien, Univ. Klinik für Radiodiagnostik, Währinger Gürtel 18–20, 1090, Wien, Österreich
E-Mail: silvia.jaromi@meduniwien.ac.at
Key words
Mammakarzinom - Mammotome - Intervention