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DOI: 10.1055/s-2005-867483
MR-gestützte Vacora-Vakuumbiopsie – eine neue Methode zur Abklärung suspekter Mammabefunde in der MRT
Ziele: Durch den zunehmenden Einsatz der MR-Mammographie nimmt die Anzahl suspekter, ausschließlich MR-tomografisch detektierbarer Läsionen zu. Die vorliegenden Pilotstudie soll die Praktikabilität sowie die Erfolgs- und Komplikationsrate der MR-gestützten Vakuumbiopsie in der Abklärung ausschließlich MR-detektierbarer, suspekter Mammaläsionen prüfen. Methode: Wir führten bei 8 Patientinnen (mittl.Alter 53J.) eine MR-gestützte 10G-Vakuumbiopsie (Vacora, BARD, Karsruhe)der Mamma aufgrund suspekter, ausschließlich MR-detektierbarer Läsionen durch. Die Intervention wurde bei 1.5 Tesla (Gyroscan Intera, Philips, Hamburg) mittels einer kommerziell erhältlichen Lokalisationseinheit (Philips, Hamburg) in Coaxialtechnik nach Lokalanästhesie (Xylocain) durchgeführt. Die Bildgebung beinhaltete axiale und sagittale T1w-GE-Sequenzen (T1w-FFE) vor und nach KM-Applikation. Es wurden im Mittel 11 Stanzzylinder (5–24) pro Läsion gewonnen. Jede Patientin erhielt eine dynamische kontrastverstärkte MR-Mammographie 1 Tag post interventionem. Ergebnis: 7 von 8 suspekten Läsionen (88%) konnten repräsentativ biopsiert werden. Die mittlere Interventionsdauer betrug 100min. Bei 2 Patientinnen waren in der MRT-Kontrolle relevante Hämatome mit einem Durchmesser von 4,0 und 4,5cm nachweisbar. Eine operative Blutstillung oder ein stationärer Aufenthalt war in keinem Fall notwendig, die Patientinnen hatten subjektiv keine Beschwerden. Histologisch waren 2 Läsionen maligne (DCIS; 29%) und 5 Läsionen benigne (Mastopathien, Narben). Schlussfolgerung: Durch MR-gestützte Vakuumbiopsie mittels Vacora-System können ausschließlich MR-detektierbare, suspekte Mammaläsionen komplikationsarm und repräsentativ histologisch gesichert werden. Die Handhabung des Gerätes, welches auch sonografisch und mammografisch eingesetzt werden kann, ist einfach und schnell erlernbar. Diese Ergebnisse bedürfen einer Validierung mittels größerer Fallzahlen.
Korrespondierender Autor: Siegmann C
Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen
E-Mail: katja.siegmann@med.uni-tuebingen.de
Key words
Mamma - MRT - Vakuumbiopsie