Rofo 2005; 177 - VO_2086
DOI: 10.1055/s-2005-867504

Ganzkörper-MRT-Untersuchung bei Tumorpatienten: Untersuchungstechniken in einem 32-Kanal-MRT im Vergleich zu einem herkömmlichen MRT

B Frericks 1, T Albrecht 1, A Huppertz 1, T Nentwig 1, KJ Wolf 1, F Wacker 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin – Campus Benjamin Franklin, Klinik und Hochschulambulanz für Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin

Ziele: Die Mehrzeilen CT (MDCT) gilt als Methode der Wahl zum Ganzkörper (GK) Staging bei Tumorpatienten. Für die N und M Klassifikation ist die MRT aber hilfreich, da Lymphknoten und ossäre Veränderungen sehr gut detektiert werden. Ziel der Studie war der Vergleich der diagnostischen Wertigkeit eines GK-MRT mit einem konventionellen MRT sowie der MDCT und Szintigraphie. Methode: 20 Tumorpatienten wurden in die Studie eingeschlossen. Je 10 Patieten wurden in zwei 1.5T Scannern (Magnetom Vision und Avanto, Siemens) untersucht. Im konventionellen MRT wurden Thorax und Abdomen mit 3-fachem Spulenwechsel untersucht. Im 32-Kanal-MRT erfolgte die Untersuchung von Schädel bis OSG ohne Spulenwechsel mit paralleler Bildgebungstechnik. Hier umfasste das in fünf Stationen akquirierte Sequenzprotokoll coronare T1-TSE und FLASH, STIR und fettgesättigte T2-TSE Sequenzen und eine axiale FLAIR des Neurokraniums. Nach KM-Gabe erfolgten 3D-VIBE der Leber und des Thorax und T1w fettgesättigte FLASH des Abdomens. Untersuchungszeit und Ergebnisse der MRT wurden mit zuvor durchgeführter Szintigraphie und MDCT verglichen. Ergebnis: LK-Metastasen wurden im Multikanal MRT und mit der Mehrschritttechnik im konventionellen MRT zuverlässig detektiert. Wegen der kontinuierlichen Untersuchung mit hoher Matrix erleichterte erstere die Perzeption pathologischer Befunde in den Spulen-Grenzbereichen der konventionellen MRT. Die mittl. Untersuchungszeit betrug 55 (±9)min. (GK mit Neurokranium) bzw. 43 (±11)min. (Thorax und Abdomen) in der Multikanal MRT und 87 (±11)min. (Thorax und Abdomen) in der konventionellen MRT. Bei der Detektion von Skelett- und Weichteilmetastasen waren beide MRT-Protokolle der MDCT überlegen. Schlussfolgerung: Die Ganzkörper-MRT ermöglicht bei der Untersuchung von Tumorpatienten zur N und M Klassifizierung eine hohe diagnostische Sicherheit. Durch Verwendung eines integrierten Spulensystems wurde die Untersuchungszeit im Vergleich zum konventionellen MRT halbiert.

Korrespondierender Autor: Frericks B

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