Rofo 2005; 177 - VO_2087
DOI: 10.1055/s-2005-867505

Pilotstudie über das Potenzial des onkologischen Ganzkörper-MRT

CR Stroszczynski 1, G Gaffke 1, R Valencia 1, H Oettle 1, F Streitparth 1, M Gutberlet 1, R Felix 1
  • 1Charité, Campus Virchow, Strahlenklinik, Berlin

Ziele: Im Rahmen einer Pilotstudie wurden die Ergebnisse der Ganzkörper-MRT (GK-MRT) im Vergleich mit dem üblichen Vorgehen beim Staging verglichen. Methode: Bei 29 Patienten (Bronchial-Ca. n=9, Plasmozytom n=5, malignes Lymphom n=5, Pankreas-Ca. n=4, Leberzell-Ca. n=2, Ösophagus-Ca. n=2, Hämangioperizytom n=1, GIST n=1) wurden die Ergebnisse der Ganzkörper-MRT bei 1.5 T (GE Twin Speed, Philips Gyroscan NT) mit den vorhandenen Stagingmethoden verglichen. Bei 25 Patienten lag ein kontrastmittelgestütztes Torso-CT (16-Zeilen MS-CT, 1,25mm Schichtdicke) vor (Plasmozytom: Knochenstatus „Pariser Schema“), zusätzlich waren 10 CCT, 8 cervicale CT und 3 FDG-PET-Untersuchungen verfügbar. Im Ganzkörper-Modus wurden native T1-w GE und STIR-Sequenzen verwendet, nach KM-Gabe von 0,2ml/kg Magnevist® wurden T1-w FS GE Aufnahmen in coronarer Orientierung akquiriert. Anschließend erfolgten sagittale opposed-phase T1-w GE der Wirbelsäule sowie optional weitere regionale Untersuchungen. Ergebnis: Von 121 malignen Läsionen in der MS-CT zeigte die GK-MRT 98% der Befunde. Die GK-MRT ergab insgesamt 33 additive maligne Läsionen, davon 16 in den üblichen Untersuchungsregionen und 17 außerhalb. Neben Markraumläsionen und Knochenmetastasen (n=20) wurden Weichteilmetastasen (n=3), lymphonodale (n=2), zerebrale (n=3), leptomeningeale (n=2), gastrointestinale (n=2) und peritoneale Manifestationen (n=1) erfasst. Additive klinisch relevante Befunde (Thrombosen, Blutungen, Pneumonien, Baker-Zyste) wurden bei 21% der Patienten erhoben. Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser Pilotstudie ergaben sich Hinweise für eine Eignung der GK-MRT als „All-in-one“-Methode beim onkologischen Staging. Kontrollierte Studien bei einzelnen Entitäten werden zeigen, ob die GK-MRT zur Qualitätsverbesserung und Kostenreduktion des Stagings beitragen kann.

Korrespondierender Autor: Stroszczynski CR

Charité, Strahlenklinik, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

E-Mail: stros@charite.de