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DOI: 10.1055/s-2005-867514
Ganzkörper-Magnetresonanztomographie bei Patienten mit Verdacht auf Atherosklerose mithilfe eines 32-Kanal-MR-Systems: erste klinische Erfahrungen
Ziele: Die frühe Detektion von atherosklerotischen Gefäßveränderungen spielt eine wichtige Rolle hinsichtlich der weiteren Diagnostik und Therapie der betroffenen Patienten. Die systemische Natur der Atherosklerose erfordert Techniken die das gesamte Gefäßsystem des Körpers darstellen können. Des Weiteren können chronische Veränderungen des Herzens und Gehirns diagnostiziert werden. Diese Studie stellt ein umfassendes Protokoll vor, um mit dedizierten Ganzkörper-MR-Tomographen das gesamte arterielle Gefäßsystem sowie das Herz und Gehirn darzustellen. Methode: 32 Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) wurden bei 1.5T untersucht (Magnetom Avanto, Siemens, Erlangen). Die Ganzkörper-MR-Angiographie (GK-MRA) wurde mit 0,25mmol Gd-DTPA/kg Körpergewicht durchgeführt. Des Weiteren wurden FLAIR Aufnahmen des Gehirns wie auch Cine und Delayed-Enhancement Aufnahmen des Herzens akquiriert. Die Bilddaten wurden unabhängig von zwei Untersuchern hinsichtlich Pathologien bewertet. Ergebnis: Die GK-MRA ergab eine exzellente Sensitivität und Spezifität von mehr als 95% für beide Untersucher mit einer hohen Interobserver Übereinstimmung (k=0,87). Zerebrale postischämische Läsionen wurden bei sieben Patienten gefunden. 21 Patienten zeigten regionale Wandbewegungsstörungen durch einen vorhergehenden Myokardinfarkt oder hochgradige Myokardischämie. Delayed-Enhancement war bei 7/32 Patienten nachzuweisen. Schlussfolgerung: Unsere Methode liefert eine akkurate, nicht invasive, hochaufgelöste Diagnostik hinsichtlich einer systemischen atherosklerotischen Erkrankung welche die intrakraniellen Gefäße bis zu den distalen Unterschenkelarterien einbezieht. Des Weiteren zeigt die Untersuchung von Prädilektionsorganen das Vorhandensein von zerebralen oder kardialen postischämischen Läsionen bei mehreren Patienten. Die kürzlich vorgestellten Ganzkörper-MR-Scanner und Spulentechnologie ermöglicht somit eine umfassende Diagnostik der systemischen Atherosklerose.
Korrespondierender Autor: Fenchel M
Eberhard-Karls-Universität, Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen
E-Mail: michael.fenchel@med.uni-tuebingen.de
Key words
MRT - Angiographie - Atherosklerose