Rofo 2005; 177 - VO_2107
DOI: 10.1055/s-2005-867525

Intraluminale optische Kohärenztomographie zur mikrostrukturellen Darstellung von Ureter-Wandschichten in vitro

UL Mueller-Lisse 1, OA Meissner 1, G Babaryka 1, M Bauer 1, M Reiser 1, UG Mueller-Lisse 1
  • 1Klinikum der LMU München, Urologische Klinik, München

Ziele: Die intraluminale optische Kohärenztomographie (OCT) ist eine neue, auf Infrarotlicht basierende Methode, die in der Lage ist, die Wand der ableitenden Harnwege von endoluminal mit einer lateralen Auflösung von ca. 10µm darzustellen. Ziel dieser experimentellen in-vitro-Untersuchung war ein Vergleich der Darstellung der Ureter-Wandschichten durch die OCT mit der Histologie. Methode: Ausgewertet wurden 24 Quadranten aus 6 Ex-vivo-Ureter-Präparaten von Hausschweinen. Die OCT-Sonde (Durchmesser 0,014 inch) wurde jeweils in das mit 0,9% NaCl gespülte und gefüllte Ureter-Präparat eingebracht. An markierter Stelle wurden jeweils OCT-Aufnahmen als transversale Einzelschichten durch den Ureter angefertigt. Anschließend wurden die Ureter-Präparate transversal geschnitten und in 4% Formalin fixiert. Nach histologischer Aufarbeitung und H&E-Färbung wurden für die OCT Erkennbarkeit und Signalcharakteristika der verschiedenen Ureter-Wandschichten erfasst und mit der Histologie korreliert. Ergebnis: Mit der OCT konnten Ureter-Wandschichten in 24/24 Ureter-Quadranten unterschieden werden. Die Abgrenzung des Übergangsepithels von der Lamina propria war in 24/24 Quadranten möglich, die Abgrenzung der Tunica muscularis in 16/24 Quadranten. Die Unterscheidung verschiedener Muskelschichten war nicht möglich. Die Unterscheidung verschiedener Zellschichten des Übergangsepithels gelang in 1/24 Quadranten. Schlussfolgerung: Die intraluminale OCT ermöglicht aufgrund ihrer hohen räumlichen Auflösung eine Histologie-ähnliche Darstellung verschiedener Ureter-Wandschichten in vitro. Für die Anwendung in vivo verspricht besonders die Abgrenzung des Übergangsepithels von der Lamina propria die Unterscheidung oberflächlicher von invasiven Harnleitertumoren.

Korrespondierender Autor: Mueller-Lisse UL

Klinikum der LMU München, Urologische Klinik, Nußbaumstraße 20, 80336, München

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