Rofo 2005; 177 - VO_2120
DOI: 10.1055/s-2005-867538

3-Tesla-MR-Bildgebung der Prostata unter Verwendung einer Oberflächenspule im Vergleich zur MR-Bildgebung bei 1.5 Tesla mit Endorektalspule

A Kämena 1, F Neumann 1, L Lehmkuhl 1, H Bruhn 1, J Ricke 1, R Felix 1, U Teichgräber 1
  • 1Charité – Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Da die MRT bei 3.0 Tesla ein besseres Signal-zu-Rausch-Verhältnis verglichen mit 1.5 Tesla liefert, sollte evaluiert werden, ob die 3-Tesla-MRT der Prostata unter Verwendung einer Oberflächenspule (OF-Spule) mit der MR-Bildgebung bei 1.5 Tesla mit Endorektalspule (ER-Spule) konkurrieren kann. Methode: In einem prospektiven Studiendesign erhielten 30 Patienten (67,7+/-8,4J) mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom eine MRT-Untersuchung der Prostata. 15 Patienten wurden bei 3.0 Tesla mittels OF-Spule (Signa 3.0T, GE Healthcare) und 15 Patienten wurden bei 1.5 Tesla mittels ER-Spule (Gyroscan NT, Philips Medical Systems) untersucht. Die Bildqualität wurde hinsichtlich der Erkennbarkeit von definierten anatomischen Details und deren Kontrastverhalten von 4 unabhängigen Untersuchern beurteilt (1=“sehr gut“ bis 5=“schlecht“). Die statistische Analyse erfolgte mittels Mann-Whitney-U-Test. Ergebnis: Die MR-Bildgebung bei 3.0 Tesla zeigte eine gute Erkennbarkeit der anatomischen Details (1,95) mit gutem Kontrast (1,92) wohingegen bei 1.5 Tesla die anatomischen Details nur befriedigend (2,80) mit ebenfalls nur befriedigendem Kontrast (2,79) erkennbar waren. Statistisch bestand ein jeweils hochsignifikanter Unterschied (p<0,001). Bei 97% der Patienten konnte von mindestens einem der 4 Untersucher ein Prostatakarzinom abgegrenzt werden, bei 1 Patient (1.5T; ER-Spule) war dies nicht möglich. 60% (3.0T) bzw. 47% (1.5T) der Prostatakarzinome wurden sicher, d.h. von allen Untersuchern gleichermaßen detektiert. Schlussfolgerung: Die 3-Tesla-MRT erlaubt eine hochauflösende kontrastreiche Darstellung von Prostata und Becken ohne den Einsatz einer ER-Spule. Verglichen mit 1.5 Tesla ist die diagnostische Qualität der 3.0T-Bilder signifikant besser. Der Nicht-Einsatz einer ER-Spule bei 3.0 Tesla bedeutet für den Patienten eine angenehmere und zugleich schnellere Untersuchung.

Korrespondierender Autor: Kämena A

Charité – Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

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