Rofo 2005; 177 - VO_2125
DOI: 10.1055/s-2005-867543

Detektion und Charakterisierung fokaler Leberläsionen bei 3.0T

Falkenhausen M von 1, G Lutterbey 1, J Gieseke 1, N Morakkabati-Spitz 1, R Blöhmer 1, C Kuhl 1, HH Schild 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, Bonn

Ziele: Innerhalb der letzten zwei Jahren hat sich das Spektrum der Hochfeld – MRT über das Gebiet der Neuroradiologie hinaus entwickelt. Die Leber stellt jedoch unverändert eine Herausforderung an die Hochfeld – MRT dar. Diese Studie untersucht die Wertigkeit von Leberuntersuchungen bei 3.0T hinsichtlich der Detektierbarkeit und artdiagnostischen Zuordnung fokaler Leberläsionen. Methode: 21 Patienten wurden an einem 1.5T- sowie einem 3.0T-System (Intera, Philips MS, Best NL) innerhalb einer Woche untersucht. Die Untersuchungen bestanden aus T2 TSE Sequenzen +/- Fettunterdrückung, einer dualen T1 FFE Sequenz +/- KM sowie einer dynamischen, kontrastverstärkten T1 TFE Sequenz (Magnevist, Schering, Berlin). Die 3.0T-Aufnahmen wurden zunächst von zwei Radiologen unabhängig voneinander hinsichtlich Anzahl der Läsionen sowie artdiagnostischer Zuordnung ausgewertet. Anschließend erfolgte die Auswertung der 1.5T-Aufnahmen im Konsensus als Referenzstandard. Ergebnis: In der 1.5T-Untersuchung wurden bei den 21 Patienten 77 fokale Leberläsionen detektiert (Zysten, Hämangiome, Metastasen, HCC, FNH, Abszesse, Adenom, Hämatom, konfluierende Fibrose). Bei 3.0T wurden 74 Läsionen von Radiologe 1 und 84 von Radiologe 2 detektiert. Die Differenzen resultierten aus der divergierender Wertung konfluierender Läsionen sowie sehr kleiner zystischer Strukturen. Alle Läsionen wurden bei 3.0T von mindestens einem Radiologen erkannt. 74/77 Läsionen konnten analog zur 1.5T-Untersuchung artdiagnostisch zugeordnet werden. Bei 2 Patienten mit Zirrhose und Ascites war die Zuordnung dreier hypervaskularisierter Läsionen bei 3.0T eingeschränkt. Aufgrund von Artefakten war hier eine eindeutige Korrelation in der T2 Wichtung nicht möglich. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Studie bei 22 Patienten war die Detektierbarkeit fokaler Leberläsionen bei 3.0T äquivalent zu 1.5T. Die artdiagnostischen Zuordnung gelang in 96%. Abgesehen von Zirrhosepatienten mit Ascites war die Leberbildgebung bei 3.0T somit in gleicher diagnostischer Qualität möglich wie an 1.5T.

Korrespondierender Autor: von Falkenhausen M

Radiologische Universitätsklinik Bonn, Sigmund Freud Str. 25, 53105, Bonn

E-Mail: marcus.von_falkenhausen@ukb.uni-bonn.de