Rofo 2005; 177 - VO_2126
DOI: 10.1055/s-2005-867544

Kann die Detektion fokaler Leberläsionen durch ein Doppelkontrastkonzept verbessert werden? On-site-Ergebnisse einer prospektiven Multicenterstudie

P Reimer 1, C Wirth 1, W Schima 1, S Schoenberg 1, P Robinson 1, T Vestring 1, D Caurette 1
  • 1Klinikum Karlsruhe, Radiologie/ZIBID, Karlsruhe

Ziele: Zu untersuchen, ob durch die simulatane intravenöse Applikation eines SPIO (Ferucarbotran, Resovist, Schering AG, Berlin) gefolgt von einem Gadoliniumchelat die Detektion fokaler Leberläsionen verbessert werden kann. Methode: Nach Genehmigung durch die zuständigen Ethikkommissionen wurden in sechs Kliniken Patienten eingeschlossen. Als Eingangsuntersuchung diente der Nachweis einer fokalen Leberläsionen mittels dynamischer S/MS-CT mit zwei Kontrastmittel-Phasen. Insgesamt wurden bei 74 Patienten 202 Leberläsionen ausgewertet. Die Zahl der Läsionen wurde mittels Referenzuntersuchungen für die jeweilige Tumorentität festgelegt. Nach nativen Sequenzen (T1-w GRE, T2-w TSE, T2-w HASTE und T2*-w GRE) wurde zunächst 1.4ml Ferucarbotran iv.-appliziert, bis zur zehnten Minute dynamische T1-w GRE Messungen aufgenommen und anschließend die nativen Sequenzen wiederholt. Abschließend wurde ein Gd-Chelat (0.1 mmol/kg) iv.-appliziert und drei Phasen mit einer T1-w GRE Messung aufgenommen (30s, 70s und 120s). Alle Aufnahmen wurden on-site zum Nachweis fokaler Läsionen nach einem topographischen Schema ausgewertet und quantitativ zur Bestimmung von Signal- und Kontrastveränderungen ausgemessen (Wilcoxon-Test). Ergebnis: Der Nachweis hypervaskulärer Läsionen wie HCC“s verbesserte sich signifikant von 47 Läsionen nativ und 63 Läsionen nach Ferucarbotran auf 85 Läsionen im Doppelkontrast. Der Tumorkontrast war dabei in der arteriellen Doppelkontrast-Phase mit 0.236 am höchsten. Der Nachweis hypovaskulärer Läsionen wie Metastasen konnte nicht verbessert werden (33 Läsionen nativ, 35 Läsionen nach Ferucarbotran und 39 Läsionen im Doppelkontrast). Schlussfolgerung: Durch die Kombinationen eines SPIO wie Ferucarbotran und eines Gd-Chelats zur Doppelkontrastuntersuchung der Leber wird der Nachweis hypervaskulärer Läsionen signifikant verbessert. Das gewählte Doppelkontrastprinzip bietet sich besonders bei Patienten mit einem hohen Risiko für ein HCC an.

Korrespondierender Autor: Reimer P

Klinikum Karlsruhe, Radiologie/ZIBID, Moltkestraße 90, 76133, Karlsruhe

E-Mail: Peter.Reimer@klinik.uni-karlsruhe.de