Rofo 2005; 177 - VO_2133
DOI: 10.1055/s-2005-867551

Perkutaner, ultraschallgesteuerter Verschluss des iatrogenen Aneurysma spurium mit Thrombin: Ergebnisse einer prospektiven Studie an 240 Patienten

K Krüger 1, M Zähringer 1, D Strohe 1, C Bangard 1, J Böcker 1, H Stützer 1, K Lackner 1
  • 1Universität zu Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Köln

Ziele: Erfolgs- und Komplikationsrate der perkutanen, ultraschallgesteuerten Injektion von Thrombin zum Verschluss des Aneurysma spuriums (AS). Methode: Bei 240 Patienten (122 männlich, 118 weiblich, mittleres Alter 66,3±11,3 Jahre) mit femoralem (n=132) oder brachialem (n=8) Aneurysma spurium als Komplikation einer intraarteriellen Punktion wurde eine ultraschallgesteuerte, perkutane Thrombininjektion (TI) in das Aneurysmalumen durchgeführt. 44,6% der Patienten waren antikoaguliert, 66,2% erhielten Thrombozytenaggregationshemmer, 31,7% beides. Morphologie der AS, Erfolg der Therapie, Thrombinmenge und maximale Flussgeschwindigkeit der peripheren Arterien wurden prospektiv erfasst. Nach 6–12h, 5–7 und 21–25 Tagen erfolgten duplexsonographische Untersuchungen und eine standardisierte Erfassung von Beschwerden. Ergebnis: Bei 165 Patienten wurde ein einfaches (1 Lumen), bei 75 Patienten ein komplexes AS (>1 Lumen) behandelt. Insgesamt wurden 260 Injektionen (mittlere Thrombindosis 425,31±341,75 IU) durchgeführt. Die primäre Erfolgsrate (Verschluss des AS nach 1 TI) betrug 93,8% (einfache AS 95,8%, komplexe AS 89,3%), die sekundäre Erfolgsrate (Verschluss des AS nach >1 TI) 99,6% (einfache AS 100%, komplexe AS 98,7%). Ein Patient mit komplexem AS wurde operiert. Frühe Reperfusionen (12h) traten bei 6 Patienten (1 einfaches, 5 komplexe AS), späte Reperfusionen (1 Woche nach Therapie) bei 4 Patienten auf (je 2 bei einfachem und komplexem AS). Bei 2 Patienten (0,83%) kam es zu thrombembolischen Komplikationen mit spontaner Normalisierung. Infektionen traten nicht auf. Eine Woche nach TI gaben 26,73% der Patienten geringe, 11,52% moderate, 2,76% schwere lokale Schmerzen an (nach 3 Wochen: geringe 8,81%, moderate und schwere Schmerzen je 0,52%). Schlussfolgerung: In der Therapie des iatrogenen Aneurysma spurium ist die perkutane, ultraschallgesteuerte Injektion von Thrombin aufgrund der hohen Erfolgs- und niedrigen Komplikationsrate die Methode der Wahl.

Korrespondierender Autor: Krüger K

Universität zu Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Joseph-Stelzmann-Str, 50924, Köln

E-Mail: karsten.krueger@uni-koeln.de

Key words

Aneurysma spurium - Thrombin - Ultraschall