Ziele: Evaluation der Wertigkeit der direkten MR-Arthrographie für die Diagnostik und Klassifikation labraler Läsionen des Hüftgelenks in symptomatischen Patienten Methode: In einer retrospektiven Studie wurden MR-Arthrogramme der Hüfte von 32 symptomatischen Patienten ausgewertet. Die MR-Arthrographien wurden nach intraartikulärer Injektion von 10–15ml Gadopentetate Dimeglumine Lösung (2.5 mmol/l) an einem 1.0 T-System mit einer triplanaren T1-w SE- und 3D-DESS Sequenzen angefertigt. Die Untersuchung wurde von zwei Radiologen hinsichtlich labraler Läsionen (Grad I=Degeneration, Grad II=Einriss, Grad III=Ablösung) des anterioren, lateralen und posterioren Labrums sowie Knorpelläsionen (Grad I=Oberflächenirregularität, Grad II=tiefer Defekt) im Konsensusentscheid klassifiziert und die erhobenen Befunde mit den Ergebnissen der nachfolgenden operativen Exploration (Goldstandard) verglichen. Ergebnis: Intraoperativ wurden 56 Labrumläsionen (16 Grad I, 13 Grad II, 27 Grad III) und 20 Knorpelläsionen (16 Grad I, 4 Grad II) diagnostiziert. Hinsichtlich der Detektion ergab sich für die direkte MR-Arthrographie eine Sensitivität von 87.5%, eine Spezifität von 82.5% und eine Genauigkeit von 85.4%. 62% der Grad I, 79% der Grad II und 84% der Grad III Läsionen wurden korrekt klassifiziert. Für die Detektion von Knorpelläsionen ergab sich eine Sensitivität von nur 57% und eine Spezifität von 67%. Schlussfolgerung: Die direkte MR-Arthrographie stellt für die Detektion und Klassifikation von Labrumläsionen der Hüfte ein zuverlässiges Verfahren dar, jedoch mit deutlichen Limitationen bei der Diagnostik von Knorpelschäden.
Korrespondierender Autor: Wiener EW
Klinikum rechts der Isar TU München, Röntgendiagnostik, Ismaningerstrasse 22, 81675, München
E-Mail: ewiener@roe.med.tu-muenchen.de
Schlüsselwörter
MR-Arthrographie - Hüfte - Labrum - Knorpel
