Rofo 2005; 177 - VO_3027
DOI: 10.1055/s-2005-867610

Vergleich der spektroskopischen, der perfusionsgewichteten und der T1-gewichteten dynamischen MRT bei Hirntumoren mit der histologisch bestimmten Gefäßdichte und der Proliferationsaktivität

MA Weber 1, S Zoubaa 1, E Jüttler 1, HB Huttner 1, K Geletneky 1, M Lichy 1, HU Kauczor 1, M Essig 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg

Ziele: Korrelation der spektroskopischen Bildgebung (SI), der Perfusionsbildgebung und der T1-gewichteten dynamischen MRT mit der Gefäßdichte und der Proliferationsaktivität bei Hirntumoren. Methode: 64 neu entdeckte Tumoren (31 Glioblastome, 8 Grad 2- und 7 Grad 3-Astrozytome, 4 Meningeome, 8 ZNS-Lymphome, 7 Sonstige) wurden an einem 1.5T MRT untersucht. Histologisch wurde die Gefäßdichte (VD/mm2) und die Proliferationsaktivität (MIB-1 Antikörper-Immunfärbung) bestimmt. Das MRT-Protokoll umfasste eine SI (PRESS, TR=1500ms, TE=135ms) zur Bestimmung der Cholin (Cho)/NAA Ratio, eine Arterial Spin-Labeling Technik (Q2TIPS, TR=2500ms, TE=30,5ms, TI=1200ms) zur Bestimmung des Tumorblutflusses (TBF) in den soliden Tumoranteilen normiert auf die graue Hirnsubstanz (GHS) und eine T1-gewichte dynamische MRT (FLASH 2D, TR=82,6ms, TE=3,63ms, 75 Serien) nach Gabe von 0,2ml/kg KG Magnevist® über 30s. Mit einem Zweikompartimente-Modell wurde die Amplitude (A), d.h. der Signalanreicherungsgrad, zur Beurteilung der Gefäßdichte bestimmt. Ergebnis: Glioblastome hatten die höchste Gefäßdichte und Perfusion (VD/mm2:72,9, MIB-1:19,4, TBF/GHS:4,4, Cho/NAA:4,2). A war höher als bei Lymphomen (A:1,9 vs. 1,4), die eine niedrigere Gefäßdichte und Blutfluss, aber eine höhere Proliferationsrate hatten (VD/mm2:27,2, MIB-1:57, TBF/GHS:0,7). Meningeome hatten eine hohe Gefäßdichte, aber eine niedrige Proliferationsrate; entsprechend einen hohen Blutfluss und hohe A-Werte (VD/mm2:40,8, MIB-1:4,3, TBF/GHS:4,2, A:2,4). Grad 2-Astrozytome hatten entsprechend einer niedrigen Gefäßdichte und Proliferationsaktivität die niedrigsten Blutfluss- und A-Werte (VD/mm2:13,8, MIB-1:4,6, TBF/GHS:0,7, A:1,2, Cho/NAA:2,1), während diese Parameter bei Grad 3-Astrozytomen zwischen denen von Grad 2- und 4-Astrozytomen lagen (VD/mm2:38,2, MIB-1:14,5, TBF/GHS:2,1, A:1,8, Cho/NAA:3,2). Schlussfolgerung: Die perfusionsgewichtete und die T1-gewichtete dynamische MRT korrelieren gut mit der Gefäßdichte bei Hirntumoren. SI kann die Proliferationsaktivität bestimmen.

Korrespondierender Autor: Weber MA

Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Im Neuenheimer Feld 280, 69120, Heidelberg

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