Rofo 2005; 177 - VO_3034
DOI: 10.1055/s-2005-867617

Mapping des Temporal- und des Parietalkortex bei Patienten mit progressiver nichtflüssiger Aphasie und Alzheimer-Krankheit mittels PET, voxelbasierter Morphometrie und Chemical Shift Imaging

J Talazko 1, R Zahn 1, M Buechert 1, J Overmans 1, K Specht 1, CW Ko 1, E Moser 1, M Hüll 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik, Nuklearmedizin, Freiburg

Ziele: Ziel dieser Studie war es, mit verschiedenen Bildgebenden Verfahren den Temporal- sowie den Parietallappen bei Patienten mit progressiver nichtflüssiger Aphasie (PNA) zu untersuchen und mit Patienten mit Alzheimer Krankheit (AD) zu vergleichen. Methode: Positronenemissionstomographie mit (F-18)-Fluordeoxyglukose (FDG-PET), voxelbasierte Morphometrie (VBM) und Chemical Shift Imaging (CSI) wurden bei 5 Patienten mit PNA, 10 alters- und MMSE-adaptierten AD-Patienten und 10 Normalpersonen angewandt. Es wurden Auswertungen mittels Statistical Parametric Mapping (SPM2) als Gruppenvergleiche und auf Einzelfallbasis durchgeführt. Ergebnis: Die Gruppenvergleiche zeigten links anterolaterale temporale Veränderungen (BA20/21) in PET, VBM and CSI bei PNA-Patienten im Vergleich zu Normalpersonen (SPM2, P<0.001). In der PET zeigten AD-Patienten in diesem Bereich einen umschriebeneren Hypometabolismus. Zusätzlich fanden sich in der PET bei unseren PNA- und AD-Patienten Veränderungen im links lateralen Parietalkortex (BA 40), in der VBM nur in der AD Gruppe. Wenn man die Information von allen drei Bildgebenden Verfahren auf Einzelfallebene auswertet, findet man häufig Pathologien im links anterolateralen Temporallappen (PNA: 5/5; AD: 8/10; P=0.43) und lateralen Parietallappen (PNA: 5/5; AD: 9/10; P=0.66). PNA- und AD-Patienten unterscheiden sich jedoch signifikant hinsichtlich der Häufigkeit in der Beteiligung des medialen Temporallappens (PNA: 1/5; AD: 9/10; P=0.02) und des posterioren Cingulums/Präcuneus (PNA: 0/5; AD: 9/10; P=0.002). Schlussfolgerung: Obwohl unsere Ergebnisse nicht auf alle Subgruppen von PNA-Patienten übertragen werden können, ist mit PET, VBM und CSI eine Differenzierung von PNA und AD möglich. Entscheidend sind Veränderungen im medialen Temporallappen und im posterioren Cingulum/Präcuneus, nicht jedoch in lateralen temporalen und parietalen Bereichen, die bei beiden Krankheiten beteiligt sind.

Korrespondierender Autor: Talazko J

Radiologische Universitätsklinik, Nuklearmedizin, Hugstetter Str. 55, 79106, Freiburg

E-Mail: jochen.talazko@uniklinik-freiburg.de