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DOI: 10.1055/s-2005-867618
Änderungen des regionalen zerebralen Blutflusses (rCBF) im limbischen System bei leichter kognitiver Störung (MCI) und Demenz vom Alzheimer-Typ (AD)
Ziele: Quantifizierung des rCBF bei MCI und AD, Korrelation zu Schweregrad und Alter. Methode: Bei 22 Patienten mit MCI (62,6±7,5J),16 mit AD (71,9±8,4J) und 5 altersgleichen Normalprobanden (N; 65,8±4,8J) wurde rCBF (ml/100g/min) mit perfusionsgewichteter (PWI) MRT (1.5T; Siemens Magnetom Vision) nach i.v.-Injektion von 15ml Magnevist (Schering) mit einer dynamischen T2*-gewichteten-EPI-Sequenz gemessen. Regionale Analysen in anteriorem Cingulum (AC), Hippocampus (H), Amygdala (A), temporoparietalem (TP) und frontobasalem Kortex (F) nach Koregistrierung mit T1-gewichteten 3D-Datensätzen. Berechnung parametrischer PWI-Bilder mit Entfaltungsanalyse der arteriellen Input-Funktion und Normierung auf weiße Hirnsubstanz (22, cutoff: 100). LC-Model-basierte Konzentrationsmessung (A) von NAA, Cholin, Glutamat/Glutamin und Inositol mittels Einzelvoxel-Spektroskopie (A) mit einer STEAM-Sequenz. Klinische Diagnosen gemäß NINCDS-ADRDA- und DSM-IV-Kriterien; Ermittlung der Punktwerte in gängigen Testbatterien (MMSE). Ergebnis: rCBF in H war bei AD 37,2±10,5, bei MCI 35,2±11,5 und bei N 48,2±4,6, bzw. in TP bei AD 45,3±6,6, bei MCI 43,5±5,9 und bei N 50,9±2,6. Der Unterschied zwischen den Patienten vs. Probanden war signifikant. Die Gruppenanalyse nach MMSE (<26/24 bzw. >26/28) ergab keinen signifikanten rCBF-Unterschied. MMSE korrelierte negativ mit dem Lebensalter (-0,488, p=0,002), nicht jedoch der rCBF in H bzw. TP. rCBF in A korrelierte negativ mit dem Lebensalter (-0,533, p=0,001); rCBF in A, AC und F und Metabolitenkonzentrationen waren zwischen den Patientengruppen bzw. vs. Probanden nicht signifikant verschieden. Schlussfolgerung: Die rCBF-Minderung im mesialen Temporallappen dissoziierte in altersabhängige (A) und altersunabhängige (H) Komponenten. Im Gegensatz zur bekannten, graduellen rCBF-Minderung in H und TP bei MCI und AD kann der hier demonstrierte Trend zum Perfusionsanstieg bei AD als frühe, passagere Fehlregulation aufgefasst werden, wofür auch die normalen Metabolitenkonzentrationen sprechen.
Korrespondierender Autor: Flüß MO
Uniklinik Düsseldorf, Diagnostische Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Dü, Düsseldorf
E-Mail: fluess@uni-duesseldorf.de
Key words
PWI-MRT - Demenz - Alzheimer - MCI - rCBF