Rofo 2005; 177 - VO_3046
DOI: 10.1055/s-2005-867629

Therapieplanung lokaler Tumorablation mittels CT versus MRT am Beispiel CT-gesteuerter Brachytherapie

M Pech 1, G Wieners 1, K Mohnike 1, O Dudeck 1, A Beck 1, F Fischbach 1, E Lopez-Hänninen 1, J Ricke 1
  • 1Charité, Klinik für Strahlenheilkunde, Berlin

Ziele: Vergleich der CT- und MRT-basierten Therapieplanung bei der CT-gesteuerten Bra-chytherapie von Lebermalignomen hinsichtlich dargestelter Tumorvolumina und re-sultierender minimaler Tumordosen Methode: In die Untersuchung wurden Planungsdaten der interstitiellen Brachytherapie von 38 Patienten mit 59 Lebermalignomen eingeschlossen. Betrachtet wurden 43 Metasta-sen (72,9%) kolorektaler Karzinome, 6 (10,2%) hepatozelluläre Karzinome, 4 (6,8%) Metastasen eines Mammakarzinoms, 3 (5,1%) cholangiozelluläre Karzinome und 3 (5,1%) Metastasen sonstigen Ursprungs. Es wurden die Tumorvolumina und die effektiven, tumorumschließenden Dosen (D90) in der kontrastverstäkten Planungs-CT des Eingriffstages sowie in der Pla-nungs-MRT 1 Tag vor dem Eingriff bestimmt. Anhand einer point-to-point fusion der Planungs-CT einschließlich 3D-Dosimetrie mit der präinterventionellen MRT wurden bezogen auf das Zielvolumen die realen minimalen Tumordosen bestimmt. Es wurde eine kontrastverstärkte CT 70s. p.i. sowie eine native T1w-GRE eingesetzt. Die De-terminierung der Tumorgrenzen in der CT- bzw. MRT erfolgte durch zwei erfahrene Radiologen im Konsensus. Als statistischer Test wurde der Wilcoxon-Test gewählt. Ergebnis: Das mittlere Volumen der behandelten Tumore betrug in der CT 31,4ml (1–254ml; Median: 16ml) vs. 45,6ml (1–334ml; Median: 21ml) in der MRT. Die mittlere tumor-umschließende Dosis (D90) in den CT-Daten betrug 17,4 Gy (3,9–33 Gy; Median: 16,5 Gy) und in den MRT-Daten 14,6 Gy (2–30,9 Gy; Median: 14 Gy). Die Unter-schiede der ermittelten Tumorvolumina sowie der minimalen Zieldosen waren hoch signifikant (p<0,001). Schlussfolgerung: Eine Therapieplanung mittels kontrastmittelgestützter CT birgt im Vergleich mit der MRT für die CT-gesteuerte Brachytherapie die Gefahr einer Unterdosierung. Die Ergebnisse lassen sich auf das Monitoring thermischer Ablationen mittels RFA und LITT übertragen.

Korrespondierender Autor: Pech M

Charité, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin

E-Mail: maciej.pech@charite.de

Key words

Brachytherapie - Therapieplanung - Ablation - Intervention