Rofo 2005; 177 - VO_3055
DOI: 10.1055/s-2005-867638

Technik, Indikation und Ergebnisse der perkutane bipolaren Radiofrequenzablation (RFA) von Lungenmalignomen

M Mack 1, K Eichler 1, T Lehnert 1, R Straub 1, T Lüder-Lühr 1, JO Balzer 1, A Roggan 1, TJ Vogl 1
  • 1Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt

Ziele: Darstellung der Technik, der Indikationen sowie erster Ergebnisse der bipolaren RFA bei Lungentumoren. Methode: Es wurden 28 Patienten (12 Männer, 16 Frauen, mittleres Alter 58,2 Jahre, Bereich 39–76 Jahre) ambulant mittels bipolarer RFA in Lokalanästhesie von 12/03–10/04 behandelt (RF-Generator: CelonPower, RF-Sonden: Celon ProSurge mit 2cm, 3cm und 4cm aktive Länge, Durchmesser). Die Ablation erfolgte mit einer automatischen Leistungssteuerung unter Berücksichtigung des Gewebewiderstandes um eine frühzeitige Austrocknung des Gewebes zu verhindern. Insgesamt wurden bei diesen 20 Patienten 33 Läsionen zwischen April und Oktober 2002 behandelt. Bei 14 Patienten handelte es sich um Lungenmetastasen eines kolorektalen Karzinoms, bei 3 Patienten handelte es sich um ein primäres Bronchialkarzinom und bei 11 Patienten um Lungenmetastasen verschiedenartiger Tumore. Insgesamt wurden 45 Tumore behandelt (Mittelwert 1,7 Bereich 1–4 Tumore/Patient). 43 Läsionen konnten mit einem Applikator behandelt werden, 2 Tumore wurden simultan mit 2 Applikatoren behandelt. Die Nachkontrolle erfolgte mittels kontrastverstärkter MRT und CT 24 Stunden nach der Intervention. Ergebnis: Bei allen Patienten konnte die Behandlung ambulant unter Lokalanästhesie durchgeführt werden Die Pneumothoraxrate betrug 13,3% (6/45). Lediglich in einem Fall war die kurzfristige Anlage eines PneumoCath notwendig. Die RF-Leistung betrug 5–40 Watt bei den Einzelelektroden und 5–80 Watt bei 2 Elektroden variiert. Da es aufgrund der automatischen Leistungsregulation nicht zur automatischen Beendigung der Ablation kommt, wurde die Ablation immer über mindestens 10min. (maximal 15min.) durchgeführt. Die kontrastverstärkte MRT zeigte eine komplette Nekrotisierung der Lungentumore in der 24 Stunden Kontrolle. Schlussfolgerung: Die pulmonale bipolare RFA kann sicher in Lokalanästhesie durchgeführt werden und führt zu einer lokalen Tumordestruktion. Die Pneumothoraxrate ist vergleichbar wie bei der perkutanen Lungenbiopsie.

Korrespondierender Autor: Mack M

Universitätsklinikum Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590, Frankfurt

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