Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2005-867640
MR-gesteuerte perkutane Radiofrequenz-Ablation des Nierenzellkarzinoms: Eine Pilotstudie
Ziele: In dieser prospektiven Studie wurden Machbarkeit und Effektivität der Magnetresonanz (MR-) gesteuerten Radiofrequenzablation (RFA) untersucht. Methode: Zehn Patienten (63 bis 82 Jahre) mit Nierenzellkarzinomen bis zu 4cm Durchmesser (Tumorvolumen 1,9 cm3 bis 28,7 cm3) wurden behandelt. Die Interventionen wurden vollständig in der MR-Kabine durchgeführt an einem offenen Tomographen mit 0,2 Tesla Feldstärke. Intern gekühlte MR-kompatible Single- und Cluster-Sonden wurden in Kombination mit einem Impedanz-gesteuerten 200W-Generator eingesetzt. Die Positionierung der Elektroden wurde unter Verwendung schneller Gradienten-Echo-Sequenzen (Akquisitionszeit 2,3 Sek.) mit intermittierenden Spin-Echo-Sequenzen durchgeführt. Nach der Ablation wurde die Ausdehnung der Koagulationsnekrose durch T1- und T2-gewichtete Spin-Echo-Sequenzen bestimmt. Im Fall unvollständiger Tumorzerstörung wurde nach Umpositionierung des RF-Applikators ein weiterer Ablationszyklus angeschlossen. Ergebnis: Neun von 10 Patienten wurden mittels einer Sitzung vollständig behandelt, ein Patient wurde aufgrund eines Tumorrezidivs in einer Follow-up-Untersuchung nach 13 Monaten einer zweiten Sitzung unterzogen. Die Ablationszeiten variierten zwischen 12 und 28 Minuten. Das maximale Nekrosevolumen einer Sitzung betrug 30,2 cm3 unter Verwendung einer Cluster-Elektrode. Alle Patienten sind frei von residuellem Tumorgewebe mit einem durchschnittlichen Nachsorgezeitraum von 9,5 Monaten. Wesentliche Komplikationen traten nicht auf. Zur Bestimmung des Nekrosedurchmessers stellte sich die T2-gewichtete Spin-Echo-Bildgebung als besonders geeignet dar. Schlussfolgerung: Schnelle MR-Bildgebung ist eine zuverlässige Methode zur Positionierung von MR-kompatiblen RF-Applikatoren in Nierenzellkarzinomen. Die T2-gewichtete Bildgebung erlaubt eine sofortige Bestimmung der Ausdehnung der Nekrose. Verglichen zur CT- und Ultraschall-gesteuerten RFA stellt die MR-Steuerung möglicherweise eine effektivere Modalität zur vollständigen Tumordestruktion dar.
Korrespondierender Autor: Boss A
Universität Tübingen, Diagnostische Radiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen
E-Mail: andreas.boss@med.uni-tuebingen.de
Key words
Radiofrequenz-Ablation - Nierenzellkarzinom - Magnetresonanz