Rofo 2005; 177 - VO_3058
DOI: 10.1055/s-2005-867641

Radiofrequenztherapie (RFA) in der Behandlung neu aufgetretener Nierenzellkarzinome bei Patienten mit Einzelniere

RT Hoffmann 1, F Jakobs 1, M Bader 1, M Siebels 1, TK Helmberger 1, M Reiser 1
  • 1Institut für klinische Radiologie, München

Ziele: Das Ziel der Studie ist eine Evaluation der Wertigkeit der Radiofrequenzablation als minimalinvasive Therapiestrategie bei inoperablen Patienten mit neu aufgetretenem Nierenzellkarzinom bei Einzelniere. Methode: Innerhalb von 18 Monaten wurden 6 Patienten, die aufgrund eines Nierenzellkarzinoms (NCC) bereits primär einseitig nephrektomiert wurden und ein weiteres NCC der kontralateralen Niere entwickelten, mittels RFA behandelt. Die Indikation zur Durchführung der RFA war entweder eine Inoperabilität der Patienten aufgrund kardiopulmonaler Risikofaktoren oder die Gefahr der Dialysepflicht nach Durchführung einer Tumorenukleation im Bereich der verbliebenen Niere. Bei 6 Patienten wurden insgesamt 7 Tumoren mit einer Größe zwischen 2 und 4cm (Durchschnitt. 2,9cm) abladiert. Tumoren mit einer Größe von über 3cm wurden vor RFA zusätzlich superselektiv mit Partikeln und Lipiodol transarteriell embolisiert. Die Ablationen wurden unter Analgo-Sedierung perkutan unter CT-fluoroskopischer Steuerung durchgeführt. Das Therapiemonitoring erfolgte im Abstand von zunächst 6 Wochen, dann nach je 3 Monaten mittels CT (6/6), MRT (3/6) und Angiographie (1/6). Ergebnis: Innerhalb des Beobachtungszeitraumes von 2 bis 18 Monaten konnte bei keinem der behandelten Patienten ein Tumorrezidiv beobachtet werden. Keiner der 6 Patienten entwickelte eine Niereninsuffizienz. Bei 1 von 6 Patienten entstand postinterventionell eine Einblutung in das perirenale Fettgewebe, die ohne weitere Behandlung sistierte und bei den Verlaufskontrollen folgenlos resorbiert worden war. Schlussfolgerung: Die RFA scheint für Patienten, bei denen eine chirurgische Therapie aufgrund fehlender Operabilität bzw. wegen der Gefahr einer Niereninsuffizienz nicht durchführbar ist, eine wertvolle und wirkungsvolle Alternative in der Behandlung des NCC zu sein.

Korrespondierender Autor: Hoffmann RT

Institut für klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377, München

E-Mail: rthoffma@med.uni-muenchen.de