Rofo 2005; 177 - VO_3062
DOI: 10.1055/s-2005-867645

Perkutane Radiofrequenzablation maligner Lebertumoren mittels MR-kompatibler Sonde

C Rosenberg 1, C Weigel 1, N Hosten 1
  • 1Universitätsklinik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Greifswald

Ziele: Evaluation von Effizienz und Vorteilen einer neuen MR-kompatiblen Sonde zur Radiofrequenzablation (RFA) primär und sekundär bösartiger Lebertumore. Lassen sich Läsionen in der nativen CT nicht darstellen, ist die CT-gestützte Nadelplatzierung insuffizient. Ergebnisse einer laufenden Studie werden präsentiert. Methode: Die Durchführung der RFA erfolgte mittels einer intern gekühlten 17-G-Sonde (Cool-tip©, Tyco Healthcare). Parameter für Kühlung, Energie und Applikationszeit wurden zuvor an einer exkorporierten Schweineleber optimiert. Die Patientenselektion erfolgte streng nach Inoperabilität und insuffizienter Demarkierung in der CT. 14 Patienten mit 17 Leberläsionen erhielten eine ablative Therapie in standardisierter Form. Nadelplatzierung und Therapieüberwachung erfolgten in einem geschlossenen Hochfeld-MRT (1,5 T, Siemens). Ergebnis: Leberläsionen demarkierten sich gut in der nativen oder KM-angereicherten MRT. Eine Ablationszeit von 15 Minuten und die Energiesteigerung auf bis zu 180 Watt führten zur sicheren und suffizienten Ablation malignen Gewebes. Die maximal induzierte Koagulationsnekrose einer einzelnen Applikation umfasste ein Volumen von 15,7 ccm. Die Thermoablation war technisch und klinisch erfolgreich. Es gab keine Major-Komplikationen. Die Handhabbarkeit der Applikationssonde profitierte deutlich von Oberflächenprofil und Miniaturisierung. 2D-GRE- und TrueFISP-Sequenzen ermöglichten eine gute Visualisierung der Sonde. Schlussfolgerung: MRT-gesteuerte RFA von Lebermalignomen ist eine sichere und vielversprechende Option in einem multimodalen Therapiekonzept. Vorteile bei fehlender Demarkierung in der nativen CT sind evident. Nadelplatzierung und Therapie erfolgen ohne Patientenumlagerung unter Nutzung derselben Bildgebung. Die MRT-eigene Darstellung in mehreren Ebenen erhöht Sicherheit und Durchführbarkeit schwieriger Positionierungsmanöver.

Korrespondierender Autor: Rosenberg C

Universitätsklinik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Sauerbruchstraße, 17489, Greifswald

E-Mail: christian.rosenberg@uni-greifswald.de