Rofo 2005; 177 - VO_3085
DOI: 10.1055/s-2005-867668

Endoleakdetektion nach endovaskulärer Aneurysmatherapie (EVAR): MRT versus CT

B Pitton 1, H Schweitzer 1, S Herber 1, J Schneider 1, W Schmiedt 1, A Neufang 1, C Düber 1, M Thelen 1
  • 1Uniklinik Mainz, Klinik für Radiologie, Mainz

Ziele: Überprüfung der diagnostischen Wertigkeit von MRT und Spiral-CT zur Endoleakdetektion. Methode: 52 Patienten (48 Männer, 4 Frauen, Alter 71,1±6,9 Jahre) nach EVAR wurden nach 48h,3,6,12 Monaten,dann jährlich mittels Spiral-CT (nativ, früharteriell und spät nach Kontrastmittel) und 1.5T-MRT (T2w-TSE transv., T1w-Flash 2D nativ, kontrastverstärkte Flash 3D Angio und T1w-Flash 2D) prospektiv untersucht. Die Endoleakgröße wurde klassifiziert: I: £ 3%; II: >3%£10%; III: >10%£30%, IV: >30% des Aneurysmaquerschnitts. Die Synopsis von CT und MRT wurde als diagnostischer Referenzstandard definiert. Ergebnis: 252 Datensätze aus CT und MRT wurden unabhängig voneinander analysiert. Gemäß Referenzdiagnosen wurden 141 Endoleaks diagnostiziert. Die Inzidenz für Type I, II, III Endoleaks und komplexe Leckagen betrug 3,2%, 40,1%, 8,7% und 4,0%. Bei 15 von 53 Patienten wurden Reinterventionen erforderlich. 3 von 15 Reinterventionen (eine Seitenast-Embolisation, zwei Konversions-OPs) erfolgten aufgrund des MRT-Befundes. Mittels biphasichem CT allein wurden 80 der 141 Endoleaks übersehen, vorwiegend kleine Endoleaks der Größe I und II. Die Sensitivität für Endoleaks betrug für MRT, biphasisches Spiral-CT, früharterielles und Spät-CT 92,9%, 43,3%, 34,0% und 37,6%, die negativen prädiktiven Werte 91,7%, 58,1%, 54,4% und 58,8%. Bei negativem CT-Befund war der Endoleaknachweis im MRT mit einer verminderten Aneurysmaschrumpfung nach 1,2,3 und 4 Jahren assoziiert (-3.1, -5.8, -5.9, -7.3mm (MRT Endoleaknachweis) vs. -4.3, -7.9, -7.6, – 9.4mm (MRT neg.)). Schlussfolgerung: Bei Endoleakdetektion und Einschätzung der Endoleakgröße ist die MRT der CT überlegen. Die MRT ist zur Abklärung der Endotension hilfreich. Die in der Literatur berichteten Endoleakraten hängen wesentlich von der Art und Weise der Bildgebung ab.

Korrespondierender Autor: Pitton B

Uniklinik Mainz, Klinik für Radiologie, Langenbeckstraße 1, 55131, Mainz

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