Ziele: Spinale AV Malformationen stellen im pädiatrischen Alter eine sehr seltene Erkrankung dar. Insbesondere bei der klinischen Symptomatik eines aszendierenden Querschnitts muss an diese wichtige Differenzialdiagnose gedacht werden. Nachfolgend stellen wir unsere Therapieansätze und Behandlungserfahrungen im klinischen Management von intraduralen perimedullären arteriovenösen Fisteln vor. Methode: In den Jahren 1995 bis 2004 wurden bei neun Kindern spinale AV-Malformationen mittels MRT und DSA nachgewiesen. Bei sechs pädiatrischen Patienten (4 Jungen und 2 Mädchen, Alter 1–17 Jahre, Durschnittsalter 11 Jahre) handelte es sich um intradural perimedullär gelegene AV Fisteln (AVM Typ IV). Ergebnis: Drei der Kinder mit einer angiografisch gesicherten Diagnose einer AVM Typ IV wurden erfolgreich neuroradiologisch interventionell embolisiert. Drei weitere Patienten wurden bei nicht zufriedenstellendem endovaskulären Ergebnis im Anschluss neurochirurgisch behandelt, was in allen Fällen zu einer kompletten Ausschaltung der Fisteln führte. Unseres Erachtens haben spinale AVM Typ IV eine günstigere Prognose als spinale AVM Typ I-II. Schlussfolgerung: Bei jeder akuten oder progressiven spinalen Symptomatik im Kindesalter sollte eine spinale AVM mittels MRT und bei weiter bestehender ätiologischer Unklarheit durch eine DSA ausgeschlossen werden. Eine gemeinsame neurologische, neuroradiologisch- interventionelle und neurochirurgisch- operative Behandlung stellt das therapeutische Optimum hinsichtlich der Gesamtprognose dar und führt zu einer Minimierung der dauerhaften Behinderung.
Korrespondierender Autor: Beyer TF
Zentrum für Nervenheilkunde der Philipps-Universität Marburg, Neuroradiologie, Rudolf- Bultmann- Strasse 8, 35033, Marburg
E-Mail: tfbeyer@gmx.de
Key words
Kindesalter - spinale AV- Fisteln - Embolisationstherapie - DSA - MRT
