Ziele: Es soll gezeigt werden, wie sich die Beurteilung der Knochendichte in Lendenwirbelkörpern (LWK) bei Kindern verändert, wenn aus Gründen der Dosiseinsparung nur ein Wirbelkörper statt der Wirbelkörper LWK1–3 untersucht wird. Methode: 70 Patienten (38 Knaben, 32 Mädchen)im Alter zwischen 1 und 22 Jahren (Mittelwert 12,4, Median 13 Jahre) wurden an einem Somatom Balance (Siemens) mit der von Siemens vertriebenen Osteo-Software an LWK 1 bis 3 gemessen (80 kV, 81 mAs). Es wurde der Durchschnitt der Messwerte der drei Wirbelkörper im trabekulären Knochen mit den Messungen an LWK1 verglichen. Ergebnis: Bei 51 Pat. war LWK1 der dichteste, bei zweien LWK 1 und 2 gleich dicht, und bei 8 hatte LWK 2, bei 9 hatte LWK 3 die höchste Knochendichte. Nur bei 7 Patienten (10% aller Messungen) war die Dichte in LWK 1 kleiner als der Mittelwert aller drei Wirbelkörper. Der niedrigste Wert für die Dichte von LWK 1 war 7,57% unter dem Mittelwert und der höchste 14,69% über dem Mittelwert. Im Durchschnitt lag die Dichte von LWK1 nur um 4,7mg/ml oder 3,59% höher als der Mittelwert. Diese Werte sind im Vergleich zu Messwerten bei Erwachsenen, insbesondere älteren Menschen mit degenerativen Veränderungen deutlich besser. Schlussfolgerung: Bei adäquater Technik, insbesondere bei sorgfältiger Analyse des Topogramms und der Tomographie, ist eine einzelne Messung an LWK 1 geeignet, eine Aussage über die Dichte des trabekulären Knochen bei Kindern zu machen, allerdings sind die Messergebnisse der unteren Lendenwirbel etwas niedriger. Bei pathologischen Werten oder Auffälligkeiten in der trabekulären Struktur sollte eine Messung an drei Wirbelkörpern durchgeführt werden.
Korrespondierender Autor: Berthold LD
Zentrum für Radiologie, Abteilung Kinderradiologie, Feulgenstr. 12, 35390, Gießen
E-Mail: Lars.D.Berthold@radiol.med.uni-giessen.de
Key words
quantitative CT - Pädiatrie - Osteoporose - Wirbelsäule