Rofo 2005; 177 - VO_3120
DOI: 10.1055/s-2005-867703

Chemotherapiemonitoring bei Lebermetastasen durch die Detektion von Änderungen in der Tumorperfusion mittels kontrastverstärkter Sonographie – erste Ergebnisse

M Krix 1, C Plathow 1, HU Kauczor 1, A Karcher 1, S Delorme 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, Heidelberg

Ziele: Monitoring der arteriellen Perfusion von Lebermetastasen unter Chemotherapie mittels kontrastverstärkter Sonographie. Methode: 20 Patienten mit hepatisch metastasierten Tumorerkrankungen (13 Darm-, 1 Magen-, 3 Pankreas-, 3 Mamma-Karzinome) wurden im Verlauf mehrfach mittels kontrastverstärkter Sonographie (2,4ml SonoVue®) in low-MI Technik (Acuson-Sequoia, Pulsinversionsverfahren) und Zwei-Phasen-Computertomographie (CT) untersucht (insgesamt 84 Untersuchungszeitpunkte, Follow-up im Mittel 12 Monate). Unterschiedliche Chemotherapien kamen zum Einsatz, teilweise war während des Studienverlaufs eine Umstellung erforderlich. Es wurden die Volumenänderungen repräsentativer Lebermetastasen mit der arteriellen Tumorperfusion korreliert. Hierzu wurde im Ultraschall während eines kontinuierlichen Clip das Maximum der Kontrastmittelaufnahme (Videointensität), und im CT die Zunahme der Hounsfield-Units bestimmt. Ergebnis: Sowohl bei initial unbehandelten Metastasen, als auch vor Chemotherapieumstellung aufgrund eines progredienten Wachstums korrelierte die mittels kontrastverstärkter Sonographie initial gemessene Tumorperfusion negativ mit der nachfolgenden Volumenabnahme (r=-0,62, p<0,01), d.h. gut vaskularisierte Metastasen zeigten ein besseres Ansprechen auf Chemotherapie. Unter Therapie dagegen zeigte die gemessene arterielle Perfusion keine Korrelation mit der nachfolgenden Tumoränderung. Mittels CT konnten keine signifikanten Änderungen der arteriellen Tumorperfusion detektiert werden. Schlussfolgerung: Diese ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass die kontrastverstärkte Sonographie eine vielversprechende Möglichkeit darstellt, über die Tumorperfusion eine Abschätzung über den initialen Erfolg einer Chemotherapie bei Lebermetastasen zu geben. Weitere detaillierte Untersuchungen sind jedoch notwendig, um dieses Ergebnis auch in ausgewählten und größeren Kollektiven zu bestätigen.

Korrespondierender Autor: Krix M

Deutsches Krebsforschungszentrum, Radiologie, INF 280, 69120, Heidelberg

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