Rofo 2005; 177 - VO_3121
DOI: 10.1055/s-2005-867704

Vaskularisation von Lebertumoren – erste Erfahrungen mit Coded Harmonic Angio (CHA), Phase Inversion Imaging, 3D-Power Doppler und B-Flow mit Optison®

EM Jung 1, DA Clevert 1, KP Jungius 1, J Tacke 1
  • 1Klinikum Passau, Radiologie, Passau

Ziele: Zu prüfen, inwieweit mit Optison eine Vaskularisationsbeurteilung von Lebertumoren mit Harmonic Imaging, 3D-/Power Doppler und B-Flow gelingt. Methode: Prospektiv wurden 60 Patienten (35–76 Jahre) mit 93 Herden bei Lebertumoren (15 Fälle HCC mit 20 Läsionen, 17 Fälle kolorektaler Tumoren mit 33 Läsionen und 10 Fälle mit Mamma-Carcinom mit 21 Läsionen, 10 Fälle mit Hämangiomen mit 19 Läsionen)mitMultislice-CT und KM-Ultraschall mit Multifrequenzschallkopf (2,5–4MHz, Logig 9, GE)untersucht. Nach Bolusinjektion von 0,5ml Optison® erfolgte die Vaskularisationsbeurteilung mit Coded Harmonic Angio (CHA), mit Pulse Inversion Imaging (PIHI)mit PD, 3D-PD und in der Spätphase (>5 Min.) mit dem B-Flow. In 15 Fällen eines HCC wurde eine i.a. DSA durchgeführt, in 22 Fällen anderer Tumoren eine MRT. Alle Malignome wurden histologisch gesichert, bei Hämangiomen bestand Befundkonstanz über >2 Jahre. Ergebnis: Im B-Scan waren nur 72/93 (77%) der Läsionen abgrenzbar, mittels CHA 75/93 (81%), im Pulse Inversion Modus 93/93 (100%). Im nativen PD ließ sich nur bei 43/93 (46%) der Läsionen eine Tumorvaskularisation nachweisen, nach KM-Gabe im CHA-Modus bei 75/93 (81%) Läsionen, im PIHI mit PD bei 81/93 (87%) und im kontrastverstärkten B-Flow in 77/93 (83%) Fällen. Mit CHA ließ sich am besten die früharterielle und kapilläre Perfusion, insbesondere beim HCC bei 20/20 (100%) Läsionen nachweisen und eine 3D-Gefäßdartsellung durchführen. Der 3D-PD ermöglichte vorwiegend die Erfassung der Tumorrandgefäße. Im B-Flow gelang bis zu 20 Min. nach KM-Injektion noch die Erfassung der Tumorvaskularisation bei Metastasen in 42/54 (78%) der Fälle und beim HCC in 17/20 (85%) Fällen. Die Tumordetektion von Hämangiomen gelang am sichersten mit PIHI in 19/19 (100%) der Läsionen. Schlussfolgerung: KM-Untersuchungen von Lebertumoren mit Optison® ermöglichen eine zuverlässige Erfassung von Tumorherden und meist der Tumorvaskularisation. Im B-Flow verlängert sich das Zeitfenster für die Beurteilung der Vaskularisation.

Korrespondierender Autor: Jung EM

Klinikum Passau, Radiologie, Innstr. 56, 94032, Passau

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