Rofo 2005; 177 - VO_3122
DOI: 10.1055/s-2005-867705

Automatische Detektion von bewegungsarmen Herzphasen für die CT: erste klinische Erfahrungen

M Hoffmann 1, J Lessick 1, R Manzke 1, FT Schmid 1, A Aschoff 1, M Grass 1
  • 1Unikliniken Ulm, Röntgendiagnostik, Ulm

Ziele: Die Zeitauflösung der kardialen CT ist limitiert. Deshalb müssen Phasen des Herzzyklus mit verminderter Koronarbaumbewegung zur Artefakt freien Rekonstruktion detektiert werden. Derzeit geschieht dies manuell mit einem aufwendigen interaktiven Selektionsprozess. In dieser Studie wird erstmals ein semi-autmatischer Selektionsprozess (“Motion Map“) vorgestellt. Methode: Das Motion Map wird auf der Basis von 50 sukzessiven niedrigaufgelösten Rekonstruktionen mittels einer Ähnlichkeitsfunktion berechnet. Mittels einfacher Minimum-Suche werden Phasen mit niedriger Bewegungsamplitude detektiert. Die Methode wurde auf der Basis von 20 konsekutiven Patienten im Vergleich zur manuellen Selektion als Referenz untersucht. Ergebnis: Im Vergleich mit der manuellen Methode fand sich ein hohes Maß an Übereinstimmung in der prozentualen Phasenselektion (mittlere Differenz 0,4%; 95% Übereinstimmungsintervall 6,6%). Ein subjektiver Vergleich der erreichten Bildqualität zeigte eine Übereinstimmung in 85% (17/20) der Fälle. Dabei wurde ein hohes Maß an Inter-Observer Übereinstimmung erreicht (κ=0.8). Schlussfolgerung: Mit der vorgestellten Methode ist es möglich semiautomatisch bewegungsberuhigte Phasen zur Artefakt freien Rekonstruktion von retrospektiv gegateten Herzdatensätzen zu erzielen. Dabei zeigt sich bis zu einer Herzfrequenz von 76 Schlägen/min eine 100%ige und im gesamten Datensatz eine 85%ige Übereinstimmung mit der manuellen Referenzselektion. Die Methode sollte daher zur zeitlich effizienten Phasenfindung in der Herzbildgebung eingesetzt werden. Dies ermöglicht eine Optimierung der Bildqualität.

Korrespondierender Autor: Hoffmann M

Unikliniken Ulm, Röntgendiagnostik, Steinhoevelstr. 9, 89075, Ulm

E-Mail: martin.hoffmann@medizin.uni-ulm.de