Rofo 2005; 177 - VO_3143
DOI: 10.1055/s-2005-867725

Vergleich konzentrationsabhängiger Relaxivitäten von Gadopentetate Dimeglumine (Magnevist), Gadobutrol (Gadovist) und Gadobenate Dimeglumine (MultiHance) im Blutplasma bei 0.2T, 1.5T und 3T

JP Pintaske 1, P Martirosian 1, H Graf 1, G Erb 1, KP Lodemann 1, F Schick 1, CD Claussen 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Die Relaxivität von MR Kontrastmittel (KM) kann sich durch die Wechselwirkung mit Plasmaproteinen signifikant verändern. Die Auswirkung verschiedener, auf Gadolinium (Gd) basierenden KM, auf T1 und T2 Relaxation des Blutplasmas (37°) wurde in-vitro bei verschiedenen Feldstärken untersucht. Methode: Magnevist, Gadovist (Schering) und MultiHance (Bracco ALTANA Pharma) wurde in logarithmisch abgestuften Konzentrationen von 0.01 mM bis 64 mM in humanem Plasma verdünnt. Messungen wurden an klinischen MR-Tomographen der Feldstärke 0.2T, 1.5T, und 3.0T durchgeführt. T1 wurde mittels einer Inversion Recovery Methode mit schneller Spin-Echo Auslese bestimmt (Inversionszeit 23 ms –8s). Bei hohen Gd-Konzentrationen wurden die extrem kurzen T1 über die Abhängigkeit der Signalintensität vom realisierten Flipwinkel in einer 3D GRE-Sequenz analysiert. T2 wurde durch eine Multi-Echo Spin-Echo Sequenz bestimmt, wobei äquidistante TE von 8 ms bis 256 ms realisiert wurden. Ergebnis: Bei Magnevist und Gadovist war die Relaxivität annähernd linear von der KM-Konzentration abhängig. MultiHance lieferte eine höhere R1 und R2 Relaxivität bei allen Feldstärken und für alle Konzentrationen, wobei die Konzentrationsabhängigkeit nicht linear war. Bei kleineren Konzentrationen waren stärkere Zunahmen der Relaxationsraten feststellbar. Bei allen KM nahm die R1 Relaxivität mit zunehmender Feldstärke ab: von 0.2T zu 1.5T (21–29%), von 1.5T zu 3.0T (22–33%). R2 Relaxivität zeigte bei höheren Feldstärken ebenfalls eine Abnahme: von 0.2T zu 1.5T (10–35%) und von 1.5T zu 3.0T (2–12%). Schlussfolgerung: Im menschlichem Blutplasma zeigte MultiHance im Vergleich zu anderen auf Gd basierenden KM (Magnevist, Gadovist) das größte Potential T1 bzw. T2 zu verkürzen und damit effektivere kontrastverstärkende Eigenschaften. Dies konnte gezeigt werden für klinisch relevante Feldstärken (0.2T – 3.0T) sowie ein breites Spektrum möglicher physiologischer Konzentrationen, die während der KM-Gabe auftreten (first-pass: 8mM, blood-pool 0,01mM).

Korrespondierender Autor: Pintaske JP

Universitätsklinikum Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076, Tübingen

E-Mail: Joerg.Pintaske@med.uni-tuebingen.de