Rofo 2005; 177 - VO_3147
DOI: 10.1055/s-2005-867729

Dynamische videofluoroskopische Untersuchung der Skaphoid-Pseudarthrose zur Entscheidungsfindung für die chirurgische Therapie

EM Hannig 1, P Hellerhoff 1, A Wuttge-Hannig 1, A Schoppmann 1, KD Werber 1, EJ Rummeny 1
  • 1Klinikum rechts der Isar der TUM, Institut für Röntgendiagnostik, München

Ziele: Bei der Skaphoidpseudarthrose (SPA) sind CT und MR gute Methoden zur Darstellung der Knochenstruktur und Fragmentlokalisation bzw. –vitalität. Es ist jedoch vor einem chirurgischen Eingriff nötig zwischen einer stabilen fibrotischen Fixation, einer partiell instabilen fibrotischen Fixation und einer kompletten Pseudarthrose zu differenzieren. Ziel der Studie war es, den Beitrag der dynamischen Videofluoroskopie bei dieser Fragestellung zu evaluieren. Methode: In den letzen 10 Jahren führten wir 1020 videofluorokopische Untersuchungen des Karpus durch (Durchschnittsalter: 20,2 aa, m:w=10:1). Davon zeigten 220 Patienten eine SPA. Radio-ulnar- und Dorso-palmar- Bewegungen wurden aufgezeichnet. 116 der Patienten erhielten im Anschluss daran eine Arthroskopie oder eine chirurgische Intervention. Die arthroskopischen und/oder interoperativen Befunde dienten als „Gold-Standard“. Ergebnis: Die videofluoroskopischen Befunde verteilten sich in drei Gruppen: Stabile fibrotische Fixierung, n=42 Partiell instabile Fixierung, n=22 Komplette Pseudarthrose, n=52 Alle Patienten mit instabiler Fixierung wurden operiert. Die arthroskopischen und intraoperativen Befunde trafen zu 100% die videofluoroskopische Diagnose. Die komplette SPA war häufig mit anderen karpalen Instabilitäten vergesellschaftet, wie skapholunäre Dissoziation, DISI oder anderen Bandläsionen. Schlussfolgerung: Die Videofluoroskopie erwies sich als zuverlässiges Instrument zur Entscheidungsfindung für die richtige funktionelle Therapie bei karpalen Läsionen.

Korrespondierender Autor: Hannig EM

Klinikum rechts der Isar der TUM, Institut für Röntgendiagnostik, Ismaninger Str. 22, 81675, München

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