Rofo 2005; 177 - VO_3151
DOI: 10.1055/s-2005-867733

Evaluierung eines hochauflösenden MR-Protokolls für die Untersuchung des Handgelenks bei 3.0 Tesla: Vergleich zum 1.5 Tesla Standardprotokoll

V Vieth 1, C Stehling 1, M Langer 1, SC Krämer 1, H Kooijman 1, H Kugel 1, W Heindel 1, R Bachmann 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Ziele: Ziel der Studie war die Evaluierung eines hochauflösenden MR-Protokolls für die Untersuchung des Handgelenks bei 3.0T im Vergleich zum Standardprotokoll bei 1.5T hinsichtlich der Darstellbarkeit klinisch relevanter intrinsischer und extrinsischer carpaler Ligamente und der Strukturen des Discus Triangularis beim Gesunden. Methode: 10 Handgelenke von gesunden Probanden wurden bei 1.5T und 3.0T untersucht (Gyroscan Intera, Philips). Das Sequenzprotokoll beinhaltete bei beiden Feldstärken coronare T1-TSE, T2-TSE, fettunterdrückte PD-TSE und sagittale PD TSE Sequenzen. Die Kontrast- und Geometrieparameter wurden, bei etwa vergleichbarer Messzeit (20min), für die höhere Feldstärke modifiziert. Insbesondere wurde das größere Signal-zu-Rausch Verhältnis bei 3.0T in eine verbesserte räumliche Auflösung investiert (Voxelgröße 1.5T: 0,50×0,50×3,0mm; 3.0T: 0,20×0,20×1,5mm). Die Auswertung erfolgte durch 3 Untersucher im Konsensus. Beurteilt wurde die Darstellung des Ansatz und Ursprung von 5 intrinsischen- und 5 extrinsischen carpalen Ligamenten, des zentrale Anteil des Discus triangularis sowie dessen ulnare, triquetrale und radiale Insertion. Bildqualität und Bildartefakte wurden anhand einer 5 Punkte Skala bewertet. Ergebnis: Insgesamt waren von 140 detektierbaren Strukturen 75 bei 1.5T und 126 bei 3.0T sichtbar. Sowohl die extrinsischen (p<0,001), als auch die intrinsischen Ligamente (p=0,01) wurden bei 3.0T signifikant häufiger dargestellt. Nicht signifikant unterschied sich die Darstellung Discus Triangularis. Die Bildqualität war bei 3.0T entscheidend besser (3,8 vs. 4,9; p=0,002). Kein Unterschied ergab sich bei den Bildartefakten (4,3 vs. 4,5; p=0,317). Schlussfolgerung: Die Investition des besseren Signal-zu-Rausch Verhältnisses bei 3.0T in eine höhere Auflösung führt zu einer signifikanten Zunahme detektierbarer anatomischen Strukturen. Dies lässt erwarten, dass auch die Darstellung und Detailerkennbarkeit pathologischer Veränderungen durch das vorgestellte Untersuchungsprotokoll verbessert wird.

Korrespondierender Autor: Vieth V

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Straße 33, 48149, Münster

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