Rofo 2005; 177 - VO_3154
DOI: 10.1055/s-2005-867736

Hochauflösende MRT des Handgelenkes und der Finger bei rheumatoider Arthritis: Ein Vergleich zwischen 1.5 und 3.0 Tesla

G Wieners 1, J Detert 1, M Pech 1, M Backhaus 1, J Ricke 1, H Bruhn 1
  • 1Charité, Campus Virchow Klinikum, Strahlenklinik, Berlin

Ziele: Vergleichende Beurteilung der Gelenkschädigung bei rheumatoider Arthritis der Finger und Handgelenke gemäß den OMERACT-Kriterien unter Verwendung von 1,5-T-MRT- und 3,0-T-MRT-Aufnahmen mit der Frage nach einem diagnostisch nutzbaren Zugewinn der Bildqualität bei höherer Feldstärke Methode: 24 Patienten (10 M/14 F), Alter 27–70J. (Mittel 51J.), die die ARA-Kriterien für eine rheumatoide Arthritis erfüllten, wurden im 3,0-T- (GE Signa) und 1,5-T-MRT (GE Twin) unter Verwendung einer zirkulär polarisierten Extremitätenspule untersucht. Die MRT-Protokolle beinhalteten bei beiden Feldstärken folgende Pulssequenzen: T2-W Spinecho-Sequenzen (FSE: TR/TEef=4500ms/40ms), Schichtdicke koronar 2mm bzw. axial 3mm, T1-W 2D-Gradientenecho (GE: TR/TEef/a=260ms/5ms/70°), Schichtdicke 2mm, koronar vor und nach Gd-DPTA (0,2ml/kg Magnevistâ). Zwei erfahrene Radiologen beurteilten Bildqualität (5 Stufen) und Zeichen einer rheumatoiden Arthritis gemäß den OMERACT-Kriterien. Eine Bewertung von Synovitis, Knochenödem, Erosions- und Defektausdehnung wurde gemäß den RAMRIS Scores vorgenommen, wobei das Handgelenk in einen radialen, mittleren und ulnaren Anteil aufgegliedert wurde und die MCP-Gelenke einzeln beurteilt wurden. Ergebnis: Die T1 W-Aufnahmen ohne und mit Gd erreichten alle eine sehr gute Bewertung bei 3.0T (Score 1), jedoch nur zu 42% bzw. 75% bei 1,5 T. Den T2 W-Aufnahmen wurde bei 1.5T zu 90% eine mittlere Bildqualität zugeordnet, im 3.0T jedoch nur zu 25%, während 58% gut und 17% sehr gut abschnitten. Insgesamt ergab sich für beide Untersucher als Gesamtergebnis eine schärfere Abgrenzbarkeit der anatomischen und pathologischen Strukturen im 3.0T. Die Erosions- und Defektausdehnung konnte sicherer erfolgen und wurde als geringfügig größer beurteilt. Schlussfolgerung: Bezüglich der Bildqualität und Defektbeurteilung zeigte das 3.0T-MRT deutliche, quantifizierbare Vorteile. Demzufolge erscheint dessen Einsatz in zukünftigen medikamentösen Therapiestudien als sinnvoll.

Korrespondierender Autor: Wieners G

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