Rofo 2005; 177 - VO_4002
DOI: 10.1055/s-2005-867753

Verbesserte diagnostische Sicherheit durch den Ultraschall-B-Flow bei Gefäßdissektion der A. carotis und der A. vertebralis

DA Clevert 1, EM Jung 1, S Schoenberg 1, M Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Radiologie, München

Ziele: Überprüfung verschiedener Ultraschallverfahren wie FKDS, Power Mode und B-Flow für die Diagnostik von Dissektionen der supraaortalen Gefäße. Methode: 44 Patienten mit 54 Dissektionen der Halsgefäße wurden untersucht. Prospektiv erfolgte ein Vergleich der Flussdarstellung mit der farbkodierten Duplexsonographie (FKDS), dem Power Mode (PM) und der noch neueren Flussdarstellung im B-Bild, dem B-Flow, bei Dissektionen der A. carotis (19 Fälle) und der A. vertebralis (35 Fälle). Als Referenzmethoden stand in 18 Fällen die Kontrastmittel- verstärkte MRA, In 36 Fällen die CTA zur Verfügung. Ergebnis: Durch die verbesserte Amplitudenverstärkung im B-Flow ließ sich die Dissektionsmembran teilweise besser abgrenzen als im B-Bild. Somit konnten mit dem B-Flow im Vergleich zur CTA und MRA in fast allen 54 Fällen die Dissektionen erkannt werden. Im Vergleich von FKDS, PM, B-Flow ergaben sich folgende Werte: 19 Dissektionen der A. carotis 15/17/19, 35 Dissektionen der A. vertebralis 22/26/34. Die fehlende Gefäßüberschreibung im B-Flow ermöglichte eine exaktere Erfassung von Restflussphänomenen, besonders im falschen Lumen. Die deutlich geringere Winkelabhängigkeit der B-Flow Methode erleichtert die Darstellung von Segeln und Nischen. Die Erfassung echoarmer Wandauflagerungen wurde durch die verbesserte gefäßwandnahe Flusserfassung erleichtert. Im Cine-Mode des B-Flow wurde die undulierende Bewegung von Dissektionsmembranen sichtbar, wie dies mit keinem anderen Verfahren möglich war. Schlussfolgerung: Obwohl die primäre Diagnose einer Gefäßdissektion auch im B-Bild möglich ist, erlaubt der B-Flow eine bessere Darstellung des falschen und wahren Lumens und der hämodynamischen Relevanz sowie die verbesserte Abgrenzung der Membran.

Korrespondierender Autor: Clevert DA

Institut für Klinische Radiologie, Radiologie, Marchioninistr. 1, 81377, München

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