Rofo 2005; 177 - VO_4008
DOI: 10.1055/s-2005-867759

Multikontrast-gewichtete Magnetresonanztomographie atherosklerotischer Plaques bei 3,0 und 1.5 Tesla: Ex-vivo-Vergleichsstudie mit histopathologischer Korrelation

A Koops 1, H Ittrich 1, S Petri 1, A Priest 1, A Stork 1, U Lockemann 1, C Weber 1, G Adam 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Ziel dieser Studie war die Analyse der Abbildungsqualität von atherosklerotischen Plaques bei 3.0 Tesla im Vergleich zu 1.5 Tesla sowie der histologischen Korrelation der Befunde. Methode: An sieben Ganzkörper-Leichenpräparaten wurde in Analogie zu einer Screening-Untersuchung die MRT der abdominellen Aorta und der Arteria femoralis bei 3.0 Tesla und 1.5 Tesla durchgeführt. Dabei kamen T1-gewichtete, T2-gewichtete und PD-gewichtete Sequenzen zur Anwendung. Gefäßquerschnitte am Abgang der A. mesenterica inferior und an der Femoralisgabel wurden bezüglich der Bildqualität durch drei Radiologen geblindet auf einer Skale von 1 bis 5 bewertet. Die MRT-Bilder sowie die dazugehörigen histologischen Schnitte wurden nach der Einteilung der American Heart Association klassifiziert und auf Abweichung zur MRT mittels verglichen. Zur statistischen Auswertung wurde der zweiseitige T-Test nach Student bestimmt, zur Reliabilitätsanalyse der geblindeten Bewertung wurde eine Intraclass-Korrelation nach Spearman-Brown durchgeführt. Ergebnis: Die Multikontrast-gewichtetet MRT bei 3.0 Tesla erweist sich in der Feindarstellung der arteriellen Gefäßwandschichtung als überlegen, wobei der Vergleich für die T2-gewichtete (p=0,001) und T1-gewichtete (p=0,001) Bildgebung signifikante Differenzen der Bildqualitätsbewertung aufweist, während sich für die Verbesserung der Bildqualität im PD-gewichteten Bild keine signifikante Überlegenheit ergibt (p=0,069). Für die Auswertung des Ratings ergab sich eine Intraclass-Korrelation von 0,68 (KI 0,23–0,99). In der Einteilung der atherosklerotischen Plaquetypen findet die Multikontrast-gewichtete MRT in 14% bei 1.5 Tesla und in 21% bei 3.0 Tesla eine Überschätzung des Kalkplaqueanteils. Schlussfolgerung: Für ein Screeningverfahren nach artherosklerotischen Plaques und deren Aufbau ist die MRT bei 3.0 Tesla der MRT bei 1.5 Tesla aufgrund der höheren Abbildungsqualität des Gefäßwandaufbaus zu bevorzugen.

Korrespondierender Autor: Koops A

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246, Hamburg

E-Mail: koops@uke.uni-hamburg.de