Rofo 2005; 177 - VO_4027
DOI: 10.1055/s-2005-867778

Die Effizienz alternativer Embolisationsmaterialien in einem experimentellen Aneurysmenmodell

CR Roth 1, T Struffert 1, IQ Grunwald 1, BM Romeike 1, R Eymann 1, W Reith 1
  • 1Universitätskliniken des Saarlandes, Abteilung für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Homburg

Ziele: Ziel der Studie war es zugleich Effizienz und auch Sicherheit neuer Embolisationsmaterialien (Matrix-Coils/Onyx) im Vergleich mit GDC-Coils unter Antikoagualtion zu testen. Methode: Die Aneurysmen wurden aus der rechten A. carotis communis an New Zealand White Rabbits induziert. Die Tiere wurden in 4 Gruppen unterteilt. Gruppe 1 (n=5) diente als Kontrollgruppe, die Aneurysmen wurden nicht embolisiert. In Gruppe 2 (n=10) wurden die Aneurysmen mit GDC-Coils verschlossen. In Gruppe 3 (n=10) wurden Matrix-Coils als Embolisationsmaterial verwendet. Die Aneurysmen in Gruppe 4 wurden mit einem Flüssigembolisat (ONYX)(EVOH) verschlossen. Alle Tiere erhielten unter Coiling Heparin und täglich ASS. Kontrollangiographien wurden nach 3 und 6 Monaten durchgeführt. Die Aneurysmen wurden histologisch aufgearbeitet. Ergebnis: Die Aneurysmen konnten alle verschlossen werden, in der Kontroll-DSA zeigten sich keine Hinweise für eine Rekanalisation. Diese Befunde deckten sich mit den histologischen Ergebnissen. Unterschiede zeigten sich jedoch im Handling der verschiedenen Materialien im Vergleich zu GDC-Coils. Während Matrix-Coils, abgesehen von eventuellen Problemen aufgrund ihrer Oberflächenbeschaffenheit (erhöhte Friktion), sich verhalten wie GDC-Coils, ist das Handling von ONYX anspruchsvoller. Hier muss zusätzlich mit einem Ballon gearbeitet werden welcher in Abständen in- und deflatiert werden muss (Ischämiegefahr) und das Risiko embolischer Ereignisse ist möglicherweise höher bedingt durch den flüssigen Charakter des Embolisats. Schlussfolgerung: Die neuen Embolisate Matrix und Onyx lassen im Vergleich mit GDC Coils eine identische gute Verschlussrate erwarten. Eine Antikoagualtion mit Heparin/Aspirin hat keinen Einfluss auf die Verschlussrate der verschiedenen Embolisate. Dies könnte eine wichtige Rolle in der Prävention thrombembolischer Ereignisse bei Menschen spielen. Im Gegensatz zuden identisch zu Verwendenden Coils ist Onyx in der Anwendung anspruchsvoller und nicht sicher in jeder Lokalisation einsetzbar.

Korrespondierender Autor: Roth CR

Universitätskliniken des Saarlandes, Abteilung für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Kirrbergerstr, 66421, Homburg

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