Rofo 2005; 177 - VO_4028
DOI: 10.1055/s-2005-867779

Rekanalisation nach endovaskulärer Behandlung inzidenteller Aneurysmen

IQ Grunwald 1, P Papanagiotou 1, C Roth 1, T Struffert 1, M Politi 1, W Reith 1
  • 1Univerlitätsklinikum Saarland, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Homburg

Ziele: Ziel der Untersuchung war es das Risiko und die Effektivität der endovaskulären Behandlung inzidenteller Aneurysmen abzuschätzen. Methode: Zwischen 2000 und 2003 wurde eine prospektive Studie an 77 endovaskulär behandelten Aneurysmen durchgeführt. Therapierisiko, erneutes Aneurysmawachstum, Rekanalisation und die Notwendigkeit eines Re-Coilings wurden evaluiert. Mittlere Beobachtungszeit war 10 Monate (400–1329 Tage). Ergebnis: Eine komplette Okklusion (100%) wurde bei 65 Aneurysmen (84.4%); eine 80–95% Okklusion bei 11 Aneurysmen (14,3%); eine <80% Okklusion bei einem Aneurysma(1,3%) erreicht. Die Morbidität lag bei 2.9%, die Mortalität war 0%. Das Perforationsrisiko betrug 1%. Während des Beobachtungszeitraumes kam es zu keiner Nachblutung. 56 Aneurysmen wurden nach 6 Monaten nachkontrolliert. Bei den initial komplett verschlossenen Aneurysmen blieben 39/48 (81%) verschlossen. 7/48 (14.6%) wiesen eine Rekanalisation auf. Bei 2/48 (4%) zeigte sich ein Aneurysmahals. 7 Aneurysmen wurden nachgecoilt. Es fand sich keine Korrelation zwischen der initialen Okklusionsrate und dem Auftreten einer Rekanalisation. Größere Aneurysmen hingegen tendierten zur Rekanalisation. Die Lokalisation beeinflusste die Rekanalisation nicht. Schlussfolgerung: Trotz niedriger Morbidität und Mortalität trat in einem erheblichen Prozentsatz eine Rekanalisation und ein Aneurysmawachstum auf. Die Aneurysmagröße scheint die Rekanalisationsrate zu beeinflussen.

Korrespondierender Autor: Grunwald IQ

Univerlitätsklinikum Saarland, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Kirrbergestrasse, 66421, Homburg

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