Rofo 2005; 177 - VO_4030
DOI: 10.1055/s-2005-867781

Rekanalisation von Basilaristhrombosen mit dem koronaren Angiojet

E Mayer 1, GF Hamann 1, G Schulte-Altedorneburg 1, H Brückmann 1
  • 1Großhadern, Neuroradiologie, München

Ziele: Früher führte die Basilaristhrombose unter konservativer Behandlung in 85% der Fälle zu Tode. Auch nach Einführung der intraarteriellen Fibrinolyse blieb eine Mortalität über 50%. Prognostisch entscheident, abgesehen von der Ausgangssymptomatik, ist die Wiedereröffnung der A. basilaris. Die allgemeine Rekanalisationsrate liegt hier bei 75%, gerade bei ausgedehnten Thrombosen und zusätzlichen Stenosierungen ist häufig jedoch keine Rekanalisation möglich. Daher untersuchten wir die Feasibility eines mechanischen Rekanalisationsverfahrens. Methode: 12 Patienten unter 80 Jahre alt und mit bis zu 8 Stunden Dauer Koma wurden eingeschlossen. Verwendet wurde der auf dem Bernoulli-Prinzip beruhende Angiojet. Bei einem Patienten war eine zusätzliche Fibrinolyse erforderlich, 2 Patienten waren zuvor erfolglos mit Fibrinolyse behandelt worden. Bei 5 Patienten war eine zusätzliche Ballon- oder Stentangioplastie der der Thombose zugrunde liegenden arteriosklerotischen Stenose erforderlich. 5 Patienten erhielten eine Thrombocytenhemmung mit Tirofiban. Das klinische Outcome wurde neurologisch gescort nach dem Modified Rankin Scale (MRS, 0=asymptomatisch, 6=tot). Ergebnis: 10 von 12 Patienten hatten ausgedehnte Thrombosen mit mehrsegmentigen Verschlüssen. Bei 2 Patienten war kein Zugang mit dem Device möglich. Von den 10 behandelten Patienten wurden 9 vollständig und einer partiell rekanalisiert, nach zusätzlicher Fibrinolyse wurde auch dieser Patient vollrekanalisiert. Sieben der 10 behandelten Patienten haben überlebt, davon 6 mit günstigem Ausgang bei einem Ranking von MRS 0–3. Schlussfolgerung: Die Anwendung des coronaren Angiojets zur Rekanalisation einer Basilaristhrombose ist möglich. Die klinische Wertigkeit muss in weiteren Studien geklärt werden.

Korrespondierender Autor: Mayer E

Großhadern, Neuroradiologie, Marchionini Strasse 15, 81377, München

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