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DOI: 10.1055/s-2005-867788
Das Teleradiologie-Projekt im Rhein-Neckar-Dreieck – Erfahrungen und Ergebnisse nach 2 Jahren
Ziele: Bei der zunehmenden teleradiologischen Vernetzung werden bislang zumeist proprietäre technische Lösungen eingesetzt. Im Rahmen des Projektes Teleradiologie RND des Sozialministeriums Baden-Württemberg sollte ein Konzept zur herstellerübergreifenden Teleradiologie erstellt und ein Verbundnetz mit 16 Kliniken (Stroke-Units, neurochirurgische und unfallchirurgische Zentren) aufgebaut werden. Dabei sollte neben der sicheren und schnellen Bild- und Befundübertragung insbesondere die Notfall-Teleradiologie nach Röntgenverordnung realisiert werden. Methode: Als Basisprotokoll für die Datenübertragung wurde DICOM-E-Mail nach DICOM-Suppl. 54 in Kombination mit verschlüsselten Verbindungen über das Internet gewählt, da E-Mail-Protokolle weit verbreitete Standards darstellen und alle Projektpartner über Internetverbindungen verfügen. Die besonderen Anforderungen der Teleradiologie nach RöV wurden mit zusätzlichen technischen und organisatorischen Maßnahmen erfüllt. Ergebnis: Nach 2 Jahren wurden bereits 18 Kliniken teleradiologisch vernetzt, der Bild- und Befundaustausch ist im Routinebetrieb möglich und das Angebot wird täglich genutzt. Für die Notfall-Teleradiologie nach RöV wurden 2 Verträge auf der Basis eines Mustervertrages geschlossen und genehmigt. Eine Heimanbindung für den Hintergrunddienst einer Klinik wurde realisiert und ist im Routinebetrieb. Software zur Anbindung an das Netzwerk wird als Open-Source kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine detaillierte Analyse der Systemverfügbarkeit wurde kontinuierlich erstellt. Schlussfolgerung: Das entwickelte Konzept zur herstellerübergreifenden Teleradiologie mit DICOM-E-Mail hat sich am Projekt Teleradiologie RND bewährt. Nach 2 Jahren konnten alle Projektpartner erfolgreich angebunden werden, weitere Kliniken, Praxen und Heimarbeitsplätze wurden mit Eigenmitteln vernetzt. Insbesondere die Vorgaben der RöV zur Notfall-Teleradiologie können auf diesem Wege erfüllt werden, ein Mustervertrag für eine genehmigungsfähige Verbindung steht zur Verfügung.
Korrespondierender Autor: Weisser G
Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie, Theodor-Kutzer-Ufer, 68167, Mannheim
E-Mail: gerald.weisser@rad.ma.uni-heidelberg.de
Key words
Teleradiologie - Röntgenverordnung - DICOM-E-Mail - Telearbeit