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DOI: 10.1055/s-2005-867807
Bewertung von Versorgungsvarianten der Nierenarterien bei Nierenlebendspendern: Vergleich von 4-Zeilen-CT, 16-Zeilen-CT und digitaler Subtraktionsangiographie
Ziele: Evaluation der Mehrzeilen-CT mittels 4- und 16-Zeilen-Technik im Vergleich zur DSA bei der Darstellung von chirurgisch relevanten Nierenarterienversorgungsvarianten bei Nierenlebendspendern. Methode: Retrospektiv wurden von 2001–2004 49 konsekutive Nierenlebendspender (29 w, 20 m, Alter 52±9, Bereich 33–68), die in unserer Klinik präoperativ eine CT (4-Zeilen n=21, 16-Zeilen n=28) und eine digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) der Nierenarterien (selektiv n=18, nonselektiv n=31) mit anschließender Spendernephrektomie erhielten, eingeschlossen. Bei allen CT-Untersuchungen wurde eine minimale Schichtdicke von 1mm (4×1mm bzw. 16×1,25mm) und ein Scan-Delay von 17s nach i.v. KM-Gabe gewählt. Die CT-Untersuchungen wurden von 3 unabhängigen verblindeten Auswertern mit anschließendem Konsensus hinsichtlich chirurgisch relevanter Versorgungstypen der Nierenarterien (akzessorische Gefäße und frühe Aufzweigungen <1,5cm von der Aorta) analysiert. Zum Vergleich diente die DSA. Ein abschließender Konsensus unter Berücksichtigung des intraoperativen Befundes der operierten Seite diente als Goldstandard. Ergebnis: Bei 34 von 98 Nieren lag eine chirurgisch relevante Versorgungsvariante vor (akzessorische Arterien n=26, frühe Aufzweigung n=8). Verglichen mit dem Goldstandard erreichten die Observer 1/2/3 in der ROC-Analyse eine AUC von 0,955/0,955/0,881. Die Genauigkeit der CT bei der Detektion von chirurgisch relevanten Arterienanomalien erreichte 97%. Hierbei war die 16-Zeilen-CT der 4-Zeilen-CT leicht überlegen (100% vs. 93%). Die nonselektive DSA war ungenauer in der Bewertung der Anomalien als die selektive DSA (Genauigkeit 95% vs. 100%). Schlussfolgerung: Die Mehrzeilen-CT in 16-Zeilen-Technik ist der 4-Zeilen-CT und der nicht-selektiven DSA bei der Darstellung chirurgisch relevanter Nierenarterienversorgungsvarianten überlegen und hat das Potenzial, die konventionelle Angiographie bei der Vorbereitung der Nierenlebendspende zu ersetzen.
Korrespondierender Autor: Denecke T
Campus Virchow-Klinikum, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlenheilkunde, Augustenburger Platz 1, 13353, Berlin
E-Mail: timm.denecke@charite.de
Key words
CT - Angiographie - Nierenarterie - Nierentransplantation - Lebendspende