Rofo 2005; 177 - VO_4057
DOI: 10.1055/s-2005-867808

Vergleich zwischen TurboFLASH- und TREAT-Techniken zur semiquantitativen Bestimmung der Nierenperfusion in gesunden Probanden in der MRT

HJ Michaely 1, K Nael 1, JP Finn 1, N Oesingmann 1, M Reiser 1, S Schoenberg 1
  • 1Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für klinische Radiologie, München

Ziele: Vergleich von TurboFLASH- und TREAT- (time-resolved echo-shared angiographic technique) Technik zur semiquantitativen Bestimmung der Nierenperfusion in gesunden Probanden. Methode: Bei 12 Probanden (männlich, 25–35 Jahre) wurde auf einem 1.5T-MRT-System (Magnetom AVANTO) mit einer zeitlich hochaufgelösten SR-TurboFLASH (Tfl) Sequenz (TR 254ms; TE 1,04ms; Flipwinkel 12°; FOV 420X380mm; Matrix 256×10; 4 Schichten/s, Schichtdicke 8mm) die First-Pass-Nierenperfusion nach der Bolusgabe von 7ml Gd-BOPTA bei 4ml/s gemessen. Bei 17 Probanden (8 Männer, 9 Frauen, 20–56 Jahre) wurde die First-Pass-Nierenperfusion mittels einer TREAT-Sequenz (TR 2,01s; TE 0,81s; Flipwinkel 20°; FOV 400×400mm; Matrix 320X256; 1,9 Sekunden/3D Slab/16 Partitionen, Partitionsdicke 10mm) auf einem 3.0T-Scanner (Magnetom TRIO) nach der Bolusinjektion von 6ml Gadodiamid bei 4ml/s gemessen. Aus Region-of-Interest (ROI) Messungen wurden Signalintensitäts-versus-Zeit-Kurven mittels einer Spezialsoftware (MERZ, Siemens) erhalten. Die Software ermittelt aus den Kurven unter Verwendung eines Gamma-Variate-Fit semiquantitative Perfusionsparameter: Mittlere Transitzeit (MTT), die Zeit zum Signalmaximum (TTP), das Signalmaximum (SMAX) und die maximale Anstiegsteilheit der Kurve (MUS). Die Parameter wurden mittels t-Test verglichen. Ergebnis: Trotz der Unterschiede in Feldstärke, Technik und Kontrastmittel zeigte sich die MTT mit 14,9s in beiden Gruppen gleich. TTP war mit 11,2s (Tfl) und 11,1s (TREAT) ebenfalls fast identisch. Die TREAT Technik zeigte ein signifikant höheres (p=0,002) SMAX mit 529 A.U. versus 394 A.U. bei Tfl. Daher war auch die MUS bei TREAT mit 87,9 A.U./s signifikant höher (p<0,001) als bei Tfl mit 62,6 A.U./s. Schlussfolgerung: Die semiquantitativen First-Pass-Nierenperfusionsparameter MTT und TTP scheinen unabhängig von der verwendeten Technik und Kontrastmittel sein, während MUS und SMAX eine starke methodische Abhängigkeit aufweisen.

Korrespondierender Autor: Michaely HJ

Klinikum der Universität München – Großhadern, Institut für klinische Radiologie, Marchioninistr. 15, 81377, München

E-Mail: henrik.michaely@med.uni-muenchen.de

Schlüsselwörter

Magnetresonanztomographie - Nierenperfusion - Zeitauflösung - Vergleichsstudie - 3.0 Tesla