Rofo 2005; 177 - VO_4059
DOI: 10.1055/s-2005-867810

High-Resolution-MR-Angiographie der Nierenarterien bei 3.0 Tesla

U Kramer 1, M Lichy 1, M Fenchel 1, G Laub 1, H Schlemmer 1, CD Claussen 1, S Miller 1
  • 1Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Evaluation einer räumlich hoch aufgelösten 3D MR-Angiographiesequenz zur Bestimmung der diagnostischen Aussagekraft bei Probanden und Patienten Methode: An einem 3.0 T Ganzkörper-MRT (Magnetom Trio, Siemens) wurden 26 gesunde Probanden und 4 Patienten mit angiographisch bestätigter Nierenarterienstenose (17 Männer, 13 Frauen, MW 47,3±13,2Jahre) untersucht. Unter Verwendung einer 8-Kanal phased-array Oberflächenspule wurde neben der anatomischen Bildgebung (T2 axial, Haste coronar, T1 fs postKM) eine high-resolution 3D-Angiographie (TR 2,9ms, TE 1,2ms, flip-Winkel 23°, Bandbreite 720Hz/Px, Matrix 512, Voxelgröße 0,6×0,9×1,2mm, GRAPPA Faktor 2 (18x) bzw. 3 (12x)) nach Applikation von Gd-DTPA (0,15mmol/kg KG) akquiriert. Neben der qualitativen Bildanalyse (0–4 Punkte) durch 2 erfahrene Radiologen erfolgte eine quantitative Bestimmung von SNR und CNR an definierten Regionen. Qualitative Beurteilungskriterien wie Sichtbarkeit von Segmentarterien, venöse Überlagerung und anatomische Normvarianten (Polarterien, frühzeitige Gefäßaufzweigung) wurden gesondert beurteilt. Ergebnis: In allen Fällen konnte qualitativ hochwertiges Bildmaterial akquiriert werden. Der Einsatz paralleler Bildgebungstechniken (GRAPPA 3 gegenüber 2) führte neben einer signifikanten Messzeitverkürzung (16sec/22sec) zu einer Abnahme von SNR um 36% (33,9/53,0) und CNR um 38% (27,7/44,6) ohne dass dabei die diagnostische Bildqualität qualitativ schlechter (3,2/3,4 Punkte) bewertet wurde. Intraparenchymatöse Segmentarterien konnten in 26/30 Fällen beurteilt werden. In 17/30 Fällen konnten akzessorische Polarterien nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Die MRA der Nierenarterien bei 3.0 Tesla ermöglicht auch unter Verwendung paralleler Bildgebungstechniken bei nahezu isotroper räumlicher Auflösung eine präzise Beurteilung der Nierenarterienmorphologie. Bei primär höherem SNR und verkürzter Aufnahmezeit können auch bei Patienten mit eingeschränkter Atemkooperation Pathologien im Bereich von Segmentarterien detektiert werden.

Korrespondierender Autor: Kramer U

Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076, Tübingen

E-Mail: ulrich.kramer@med.uni-tuebingen.de