Rofo 2005; 177 - VO_4064
DOI: 10.1055/s-2005-867815

PET-CT in der Nachsorge des kolorektalen Karzinoms: Einfluss der Bildfusion auf die Staging-Genauigkeit

M Strunk 1, J Bucerius 1, U Jaeger 1, S Ezziddin 1, S Flacke 1, A Jo 1, K Behrends 1, H Palmedo 1
  • 1Radiologische Universitätsklinik Bonn, Bonn

Ziele: Zielsetzung der vorliegenden Studie war den Stellenwert von echten koregistrierten PET-/CT-Bildern mit einer virtuellen (mentalen) Fusion von PET-Bildern und CT-Bildern im Hinblick auf die Nachsorge beim kolorektalen Karzinom zu untersuchen. Methode: Es handelte sich auf um eine prospektive Studie an 29 Patienten, 17 weiblichen und 12 männlichen. Das Alter lag zwischen 51 und 76 Jahren. Verwand wurde ein Siemens Biograph-PET-CT-System. Die PET-Untersuchung wurde 90 Minuten nach i.v. Injektion von 370 MBq 18F-FDG durchgeführt, die CT-Untersuchung als native Untersuchung mit oraler KM-Gabe. Die Auswertung erfolgte durch je 2 Nuklearmediziner und 2 erfahrene Radiologen unabhängig und geblindet. Zuerst wurden die CT-Bilder und PET-Bilder unabhängig voneinander befundet und eventuelle Befunde anhand einer fünfstufigen Skala graduliert. In einem zweiten Schritt erfolgte eine Konsensusbefundung mit virtueller (mentaler) Fusion der PET- und CT-Bilder. Anschließend wurden die reellen, koregistrierten, fusionierten PET-/CT-Bilder beurteilt. Standard war der klinische Verlauf von mehr als 8 Monaten. Ergebnis: Insgesamt fanden sich im koregistrierten PET/CT 88 maligne Läsionen, 73 wurden mittels PET alleine, 72 mittels CT alleine diagnostiziert. Ein Vergleich der nativen CT mit den PET-Aufnahmen ergab eine Übereinstimmung bei 61 von 108 Läsionen. Durch den virtuellen Vergleich und die gleichzeitige Befundung der PET-Bilder und der CT-Bilder konnten 81 von 108 Befunden richtig eingeordnet werden. Ein Vergleich der virtuellen Fusion mit den koregistrierten echten PET-/CT-Bildern zeigte eine Übereinstimmung bei 96 der 108 Befunde, bei 12 Läsionen bzw. 9/29 Patienten erbrachte das „echte“ PET-CT eine relevante Zusatzinformation. Schlussfolgerung: Durch eine virtuelle (mentale) Fusion von PET-Bildern und CT-Bildern können deutlich mehr Läsionen lokalisiert und kategorisiert werden als durch die jeweilige Untersuchung allein. Reele, koregistrierte PET-/CT-Bilder ergeben jedoch bei fast jedem dritten Patienten relevante zusätzliche Informationen.

Korrespondierender Autor: Strunk M

Radiologische Universitätsklinik Bonn, Sigmund Freund Str. 25, 53125, Bonn

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