Rofo 2005; 177 - VO_4080
DOI: 10.1055/s-2005-867831

Perkutane Vertebroplastie osteoporosebedingter Wirbelkörperfrakturen: Erfahrungen mit der CT-Fluoroskopie

B Pitton 1, Ph Drees 1, J Schneider 1, S Herber 1, B Böhm 1, A Eckardt 1, M Thelen 1
  • 1Uniklinik Mainz, Klinik für Radiologie, Mainz

Ziele: Überprüfung der CT gesteuerten Vertebroplastie bei osteoporosebedingten Wirbelfrakturen. Methode: Bei 104 Patienten (36 Männern, 68 Frauen, Alter 70,7±10,2 Jahre) wurden 205 Wirbelkörperfrakturen (65 BWK, 140 LWK) mit Vertebroplastie behandelt. Die Platzierung der Kanüle und die Zementapplikation erfolgten unter CT-Fluoroskopie und Durchleuchtung. Bei ungünstiger Zementausbreitung wurde die Injektion für 30–60s unterbrochen und nach Polymerisation an dieser Stelle bis zur ausreichenden Füllung fortgesetzt. Ergebnis: Die Eingriffe erfolgten in Analgosedierung. 5 Patienten wurden ambulant behandelt. 2,1±1,3 (1 bis 8) Wirbelkörper wurden in 1.5±1.0 (1 bis 6) Sitzungen behandelt. Die Zementmenge betrug 5,8±1,5ml (2 bis 14ml). Während der Nachbeobachtung (9.3±5.9 Monate) wurden 20 neue Frakturen beobachtet, 13 Anschlussfrakturen, 7 an entfernter Lokalisation. Die obere und untere Abschlussplatte und die Wirbelhinterwand waren 65,4%, 39,5% bzw. 23,4% involviert. Die Häufigkeit extraossärer Zementleckagen betrug 22,4% an Abschlussplatten, 1,5% bzw. 7,2% an Wirbelvorder- und -Hinterwand, 7,8% in paravertebrale Gefäße, 4,4% in epidurale Venen und 1,5% durch das Neuroforamen in den Periduralraum. Neurologische Komplikationen traten nicht auf. Der präinterventionelle VAS Score variierte zwischen 6–10. 93,3% der Patienten zeigten bei Entlassung eine klinische Besserung: 40,4% waren weitgehend beschwerdefrei (VAS 1–3), bei 52,9% war eine signifikante Reduktion der Schmerzmedika Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte Vertebroplastie ist eine effektive Methode zur Wirbelstabilisierung und Schmerzbehandlung. Die CT-Fluoroskopie gestattet ein exzellentes Monitoring der Zementapplikation.

Korrespondierender Autor: Pitton B

Uniklinik Mainz, Klinik für Radiologie, Langenbeckstraße 1, 55131, Mainz

E-Mail: pitton@radiologie.klinik.uni-mainz.de