Rofo 2005; 177 - VO_4088
DOI: 10.1055/s-2005-867839

Wertigkeit der dynamischen, kontrastmittelverstärkten MRT bei Parotis-Tumoren

H Greess 1, S Alibek 1, J Zenk 1, A Bozzatto 1, H Iro 1, W Bautz 1
  • 1Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg, Institut für Diagnostische Radiologie, Erlangen

Ziele: Es sollten die Möglichkeiten der dynamischen, kontrastmittelverstärkten MRT bei der Differenzierung von Parotis-Tumoren untersucht werden. Methode: 110 Patienten mit 113 Parotis-Tumoren wurden an einem 1.5-T MRT (Symphony, Siemens, Erlangen) innerhalb von 18 Monaten untersucht. Axiale T1w SE-Sequenzen wurden zur Selektion der Tumorregion durchgeführt, über dieser dann die dynamische, kontrastmittelverstärkte MRT (T1w FLASH Sequenz) durchgeführt wurde. Es erfolgte die Gabe von 0.2ml Gadolinium/kg KG i.v. (Flussrate 1.0ml/s). Die KM-Applikation wurde simultan mit dem Start der FLASH-Sequenz begonnen. 10 Akquisitionen mit je 10s Scanzeit wurden durchgeführt (Gesamtdauer 1,66min). Zeit/Signalintensitätskurven (Anflutungskurven) wurden für die interessierende Region (ROI) angefertigt. Die Untersuchung wurde durch axiale T2-STIR und axiale sowie koronare T1 SE FATSAT Sequenzen nach Gadolinium-Gabe komplettiert. Ergebnis: Die Tumorentitäten waren wie folgt verteilt: Pleomorphe Adenome (40%), Warthin Tumore (21%), Karzinome (11%), Lymphknoten (7%), Onkozytome (4%) und Zysten (3%). Vier typische Anflutungskurven wurden beobachtet: Pleomorphe Adenome zeigten einen langsamen Anstieg der Signalintensität gefolgt von einem Plateau auf einem niedrigen Level. Zysten zeigten eine oszillierende Kurve auf einem niedrigen Intensitätslevel. Warthin Tumore und Karzinome zeigten eine steilen Anstieg der Signalintensität gefolgt von einem Plateau, wobei der Signalintensitätspeak deutliche Unterschiede zeigte (>500 bei Warthin Tumoren und >1000 bei Karzinomen). Zusammen mit speziellen morphologischen MRT-Kriterien (KM-Aufnahme, scharfer/unscharfer Tumorrand) und klinischen Kriterien war eine Unterscheidung zwischen Warthin Tumoren und Karzinomen möglich. Schlussfolgerung: Mit der dynamischen kontrastmittelverstärkten MRT ist eine Unterscheidung zwischen den häufigsten Parotis-Tumoren präoperativ möglich.

Korrespondierender Autor: Greess H

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg, Institut für Diagnostische Radiologie, Maximiliansplatz 1, 91054, Erlangen

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