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DOI: 10.1055/s-2005-867841
Einfluss einer minimalen neuromuskulären Blockade auf die oberen Atemwege – Evaluation mittels realtime MRT
Ziele: Evaluation des Einflusses einer minimalen neuromuskulären Blockade auf die oberen Atemwege mittels real-time TrueFISP MRT und Volumetrie. Methode: Zehn Probanden wurde nach Anlage eines neuromuskulären Monitoring das Muskelrelaxans Esmeron® in geringer Dosis (0.01mg/Kg Bolus i.v.) verabreicht. Anschließend wurde die Infusionsrate zum Erreichen unterschiedlicher Relaxierungsgrade (Train-of-four-ratio) adjustiert: Ruhe, maximale Relaxierung (TOF-ratio 0.5) und bis 10min nach Erreichen der Ausgangsrelaxierung. Zu den unterschiedlichen Zeitpunkten wurden unter Verwendung einer Kopf-/Halsspule real-time TrueFisp-Sequenzen (TR/TE 2.8/1.5 ms; FA 55°; Matrix 128×128;FOV 300×300mm) der oberen Atemwege in sagitaler Schnittführung mit einer zeitlichen Auflösung von 250 ms während Ruheatmung und maximaler Inspiration durchgeführt. Gemessen wurde die geringste messbare Distanz zwischen Zunge und Rachenhinterwand Zudem wurden zur Bestimmung des Volumens der oberen Atemwege zu den einzelnen Zeitpunkten GRE-Sequenzen (TE/TE 257/4.8 ms;FA 70°, Schichtdicke 4mm ohne Lücken, Matrix 153×192) in Inspiration akquiriert. Ergebnis: Die Relaxierung führte bei focierter Inspiration zu einer signifikanten Obstruktion der oberen Atemwege mit einer durchschnittlichen Reduktion der minimalen Distanz von 20mm in Ruhe auf 14mm. Eine komplette Erholung konnte erst 10min nach Erreichen des Ausgangwertes nachgewiesen werden. Das Volumen der oberen Atemwege wies ebenfalls eine Reduktion von durchschnittlich 24ml in Ruhe auf 19ml bei maximaler Relaxierung (TOF 0.5) auf und erreichte den Ausgangswert ebenfalls erst 10min nach Beendigung der Relaxierung. Schlussfolgerung: Selbst eine geringe Relaxierung geht mit einer signifikanten Einengung der oberen Atemwege sowie einer Reduktion des inspiratorischen Volumens einher. Aufgrund der in der klinischen Routine 10–20 mal höher verwendeten Dosis, spielt die Kenntnis über die Obstruktion schon bei geringer Relaxierung bei der Ausleitung von Narkosen eine wichtige Rolle.
Korrespondierender Autor: Vogt M
Uniklinikum Essen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hufelandstrasse 55, 45122, Essen
E-Mail: florian.vogt@uni-essen.de
Key words
MRT - obere Atemwege - Relaxierung - real-time TrueFISP