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DOI: 10.1055/s-2005-867849
Tierexperimentelle Untersuchungen am Schwein zum Vergleich des Blutverlustes nach perkutanen Milzpunktionen mit und ohne Verschluss des Punktionskanals durch Gelatineschwamm
Ziele: Tierexperimentelle Überprüfung der Effizienz einer Verschlusstechnik des perkutanen Punktionskanals nach Milzpunktionen zur Vermeidung von Blutungskomplikationen. Methode: Bei 22 Schweinen erfolgte CT-gesteuert die perkutane Entnahme von 2 Stanzbiopsiezylindern aus der Milz hilusnah mittels einer 16G-Tru-cut Kanüle. Über einen im Punktionskanal der Milz liegenden Trokar wurde der Stichkanal im Anschluss bei der Hälfte der Tiere mittels eines Gelatineschwamms verklebt. Bei den letzten Tieren erfolgte, zur Simulation einer Gerinnungsstörung, zusätzlich die iv. Bolusgabe von 300IE Heparin/kg KG periinterventionell. Beide Tiergruppen wurden hinsichtlich des periinterventionellen Blutverlustes mittels Hb-Bestimmung, postinterventionellem CT nach 24 Std. und Messung des Blutvolumens intraperitoneal nach Schlachtung der Tiere verglichen. Zusätzlich wurden die Stichkanäle in den explantierten Milzen und die Stanzzylinder histopathologisch untersucht. Ergebnis: Die Hb-Mittelwerte lagen präinterventionell bei 9,6g/dl in der Kontroll- und bei 10,1g/dl in der Verumgruppe. 24 Stunden postinterventionell zeigte sich kein relevanter Unterschied im Serum-Hb Wert. Der gemittelte Hb-Wert im Aszites lag bei 0,5g/dl (0,4g/dl SD) in der Kontroll- und bei 0,2g/dl (0,3g/dl SD) in der Verumgruppe. Das hieraus errechnete intraabdominelle Blutvolumen lag bei 1,9ml (1,7ml SD) in der Kontroll- und bei 0,5ml (0,7ml SD) in der Verumgruppe. In beiden Tiergruppen zeigt sich somit nur ein geringer postinterventioneller Blutverlust mit einer Reduktion um über 50% im embolisierten Tierkollektiv im Vgl. zur Kontrollgruppe. Schlussfolgerung: Perkutane Interventionen im Bereich der Milz erscheinen, auch bei Einsatz großlumiger Stanzbiopsiekanülen, im vorliegenden Tierexperiment als sicher. Durch die Embolisation des Biopsietraktes mit Gelaspon lässt sich der Blutverlust nach Tru-cut Biopsie, insbesondere bei Verletzung größerer Gefäße, weiter minimieren. Inzwischen wurde diese Biopsietechnik in unsere klinische Routine eingeführt.
Korrespondierender Autor: Zähringer M
Klinikum der Universität zu Köln, Institut für Radiologische Diagnostik, Joseph-Stelzmann Str. 9, 50924, Köln
E-Mail: markus.zaehringer@uni-koeln.de
Key words
interventional radiology - splenic lesion - splenic biopsy - embolization - gelaspon