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DOI: 10.1055/s-2005-867871
Röntgendiagnostik pulmonaler Manifestationen bei HIV-Patienten unter hochaktiver antiretroviraler Therapie (HAART)
Ziele: Ziel der Studie war es, über radiologische, epidemiologische und mikrobiologosche Aspekte pulmonaler Erkrankungen bei Patienten mit gesicherter HIV-Infektion in der HAART-Ära zu berichten. Methode: Von 2000–2004 wurden die klinischen Daten von 130 HIV-Patienten mit akuten pulmonalen Symptomen analysiert und radiologische Untersuchungen ausgewertet; diese wurden von zwei erfahrenen Radiologen im Konsensus ausgewertet. Alle Patienten bekamen eine Röntgenthorax-Aufnahme, 42 hatten zusätzlich eine CT des Thorax. Die Bildgebung wurde nach der Verteilung von Infiltrationen, Lungengerüstveränderungen, pleuraler- und Lymphknoten-Beteiligung analysiert und nach typischen Mustern klassifiziert. Die pulmonale Enddiagnose erfolgte durch Therapieergebnisse, bronchoalveolärer Lavage oder transbronchialer Biopsie. Ergebnis: Bei 46% der Patienten war eine Lungenerkrankung die Erstmanifestation von HIV. Bakterielle Pneumonien (18%) waren am häufigsten, neben der Pneumozystis carinii Pneumonie (PCP) (13%), M.avium-Infektionen (MAI) (6%), Kaposi-Sarkom und Lymphom (4%). Typische Infiltrationsmuster waren „kleinnodulär“ bei Kaposi-Sarkom, „großnodulär“ bei Lymphom und „flächig-alveolär“ bei bakterieller Pneumonie. Die häufigsten Lokalisationen waren basal und perihilär/symmetrisch bei PCP, basal und perihilär/asymmetrisch bei Kaposi-Sarkom und basal/asymmetrisch bei bakterieller Pneumonie. Eine Lymphadenopathie wurde am häufigsten bei MAI (60%) und Lymphom (50%)beobachtet, Pleuraergüsse bei Kaposi-Sarkom (80%). Die allgemeine Sensitivität für Röntgen-Thoraxaufnahmen lag bei 0.87 und für CT-Thorax bei 0.97. Die artspezifische Sensitivität lag bei 0.33 (konventionell) bzw. 0.70 (CT) (p<0.001) Schlussfolgerung: In der HAART-Ära treten pulmonale Manifestationen, einschließlich der PCP, bei HIV weiterhin häufig auf. Für bestimmte Krankheiten werden typische radiologische Befallsmuster beobachtet. In der radiologischen Primärdiagnostik hat nur die CT eine gute algemeine- und artspezifischen Sensitivität.
Korrespondierender Autor: Schmidt G
Kllinikum Großhadern der LMU, Institut für klinische Radiologie, Breisacherstrasse.20, 81667, München
E-Mail: gerwin.schmidt@med.uni-muenchen.de
Key words
HIV - HAART - Lungenerkrankung - konventionelles Röntgen - CT