Rofo 2005; 177 - PO_27
DOI: 10.1055/s-2005-867893

Nichtinvasive Koronarangiographie mittels MSCT

M Hoffmann 1, H Shi 1, FT Schmid 1, B Schmitz 1, HJ Brambs 1, A Aschoff 1
  • 1Unikliniken Ulm, Röntgendiagnostik, Ulm

Ziele: Die Mehrzeilen CT hat sich in den letzten Jahren als nichtinvasive Modalität zur Koronarangiographie entwickelt. Es besteht derzeit ein hohes Interesse die Methode in der klinischen Routine zu verwenden. Wir haben deshalb die diagnostische Genauigkeit und Robustheit in der Detektion der obstruktiven KHK evaluiert. Methode: Um eine minimale Power von 90% für die Studie zu erreichen wurden 103 konsekutive Patienten eingeschlossen (Erstuntersuchung bei vermuteter KHK N=91, erneute Symptome nach Stentimplantation N=12). Alle Patienten wurden sowohl mittels konventioneller Koronarangiographie (Referenzstandard) als auch mittels MSCT (16 Detektorreihen, Philips Mx8000 IDT) untersucht. Die geblindeten Ergebnisse beider Methoden wurden auf Segment- (AHA/ACC 17 Segment Modell), Gefäß- und Patientenbasis verglichen. Alle Gefäßsegmente mit einem Durchmesser ≥ 1,5mm (Herzkatheter mittels QCA) wurden eingeschlossen. Segmente nach Stentimplantation wurden eingeschlossen und zusätzlich zur vergleichenden Analyse, auf Lumensichtbarkeit in Relation zum Durchmesser untersucht. Ergebnis: Die Sensitivität und Spezifität basierend auf der Segmentanalyse betrug 95% (153/161) bzw. 98% (1120/1144). Positiver und negativer prädiktiver Wert lagen bei 86% (153/177) bzw. 99% (1120/1128). 7% (94/1402) aller Segmente mussten aufgrund unzureichender Bildqualität von der Analyse ausgeschlossen werden. Ein Lumen war bei 50% der Stentsegmente (9/18) sichtbar und korrelierte positiv mit einem großen Segmentdurchmesser (2,7mm±0.6, p=0.002). Schlussfolgerung: Das MSCT ermöglicht eine Detektion der obstruktiven KHK mit hoher diagnostischer Genauigkeit. Weitere Entwicklungen z.B. in Form von neueren Gerätegenerationen sollten die Zuverlässigkeit bzw. Robustheit der Methode verbessern. Damit wäre die Methode als Vorfilterfunktion vor der invasiven Herzkatheterdiagnostik in der klinischen Routine einsatzbereit.

Korrespondierender Autor: Hoffmann M

Unikliniken Ulm, Röntgendiagnostik, Steinhoevelstr. 9, 89075, Ulm

E-Mail: martin.hoffmann@medizin.uni-ulm.de