Rofo 2005; 177 - PO_34
DOI: 10.1055/s-2005-867900

MR-Tagging zur Detektion regionaler Wandbewegungsstörungen bei 3.0 Tesla – Vergleich mit 1.5 Tesla

U Kramer 1, V Desphande 1, M Fenchel 1, N Stauder 1, B Klumpp 1, CD Claussen 1, S Miller 1
  • 1Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Tübingen

Ziele: Parameteroptimierung einer Gradientenecho-Flash-2D Tagging-Sequenz bei 3.0 T im Vergleich zu 1.5 T sowie Bestimmung der theoretisch zu erwartenden Verbesserungen von Signal-zu-Rauschen (SNR) und Contrast-zu-Rauschen (CNR). Methode: 16 Probanden und 6 Patienten (13 Männer, 9 Frauen, MW 46,4±9,7 Jahre) wurden sowohl an einem 3.0 T (Magnetom Trio, Siemens) als auch an einem 1.5 T Ganzkörper-MRT (Magnetom Avanto, Siemens) untersucht. Zur LV-Funktionsanalyse wurden Cine TrueFISP Sequenzen in Standardangulation (horizontale & vertikale Längsachse, 3 kurzachsenparallele Schichten) akquiriert. Zusätzlich erfolgte die Evaluation einer GRE-Flash-2D Tagging Sequenz in korrespondierender Schichtführung unter Variation von flip-Winkel (6–16°), Schichtdicke (4–8mm) und Tag-Abstand (4–8mm, Grid-Tagging). Sequenzparameter wie Messfeld FoV (320mm), Akquisitionszeit und Zeitauflösung der Sequenz (45ms) wurden fixiert. Quantitative Bestimmungen von SNR, CNR Myokard & Tag, C Tag sowie der relative Kontrast Tag-Myokard (RCMT) erfolgten auf jeweils dem ersten Bild innerhalb der Sequenz, einem endsystolischem sowie einem enddiastolischen Bild (=letztes Bild der Sequenz). Ergebnis: Intraindividuelle Vergleichsmessungen ergaben für folgende Sequenzparameter die besten Resultate: Schichtdicke 6mm, Tag-Abstand 8mm, optimaler flip-Winkel 8° bei 3.0T respektive 12° bei 1.5T. Bei höherer Feldstärke errechnete sich enddiastolisch ein Zuwachs des CNR Tag von 87% gegenüber 1.5T (10,9/5,6). Zusätzlich konnten ein um 35% höheres SNR (19,5/14,4) sowie ein Zuwachs des RCMT von 38% (0,46/0,33) bestimmt werden. Schlussfolgerung: MR-Tagging bei 3.0 Tesla zeigt aufgrund eines höheren SNR und verbessertem CNR und RCMT eine deutlich verbesserte Bildqualität gegenüber 1.5T. Insbesondere das enddiastolisch zu beobachtende Verschwinden der Tag-Linien (fading) ist bei höheren Feldstärken deutlich geringer ausgeprägt, sodass eine zuverlässige Detektion der Tags über den gesamten Herzzyklus gewährleistet ist.

Korrespondierender Autor: Kramer U

Universität Tübingen, Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076, Tübingen

E-Mail: ulrich.kramer@med.uni-tuebingen.de